Logo Epoch Times

Unter direkt gewählten Landräten sinkt Langzeitarbeitslosigkeit stärker

"Man sitzt ganz anders im Sattel, wenn man von 25.000 Bürgern anstelle von 25 Kreistagsabgeordneten gewählt wird", ergab eine Studie des Ifo-Institutes. Bei einer Direktwahl sei die Verbindung zum Bürger enger, das gibt offenbar mehr "Mut für Reformen".

top-article-image

Die Nikolaikirche und der Landtag in Brandenburg, Potsdam.

Foto: iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

In Landkreisen mit Direktwahl des Landrates sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit einer Studie des Ifo-Instituts zufolge stärker als anderswo. „Die günstige Lage für Langzeitarbeitslose führen wir auf eine bessere Organisation der Jobcenter zurück, die gemeinsam von Kreisen und Bundesagentur für Arbeit betrieben werden“, erklärten die Studienautoren Stefanie Gäbler und Felix Rösel am Dienstag.
„Man sitzt ganz anders im Sattel, wenn man von 25.000 Bürgern anstelle von 25 Kreistagsabgeordneten gewählt wird.“
Bei einer Direktwahl sei die Verbindung zum Bürger enger, erläuterten die Autoren. „Das gibt offenbar zusätzlichen Mut für Reformen.“ Keinen Einfluss der Wahlform konnten Gäbler und Rösel dagegen auf die allgemeine wirtschaftliche Lage der Landkreise oder die Verwaltung außerhalb des Jobcenters feststellen.
Die Autoren nutzten für ihre Studie eine deutschlandweit einzigartige Regelung bei der Direktwahl von Bürgermeistern und Landräten in Brandenburg: Der Wahlsieger benötigt dort eine bestimmte Mindestzahl an Stimmen aller Wahlberechtigten. Bei zu geringer Wahlbeteiligung wird die Direktwahl ungültig, und es entscheidet der Kreistag. Dieses „natürliche Experiment“ schafft Landräte mit zwei unterschiedlichen Wahlarten.
Untersucht wurden die Folgen für die Langzeitarbeitslosigkeit. Alle anderen Einflüsse rechneten die Forscher nach eigenen Angaben heraus. (afp)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.