Sturmtief „Zoltan“ führt zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen, ein Verletzter im Norden

Auch heute ist mit Orkanböen zu rechnen. Zwischen Wuppertal, Paderborn und Siegen wird ergiebiger Dauerregen erwartet. Die Deutsche Bahn hat auf einigen Strecken die Zugbindung aufgehoben. Durch das Sturmtief „Zoltan“ ist bisher ein Mensch in Schleswig-Holstein verletzt worden.
Das Wasser der Elbe überspült bei Hochwasser einen Parkplatz in Hamburg-Övelgönne. Für die nächsten Tage werden Sturmfluten in Schleswig-Holstein und Hamburg erwartet.
Das Wasser der Elbe überspült bei Hochwasser einen Parkplatz in Hamburg-Övelgönne. Für die nächsten Tage werden Sturmfluten in Schleswig-Holstein und Hamburg erwartet.Foto: Bodo Marks/dpa
Epoch Times22. Dezember 2023

Das Sturmtief „Zoltan“ hat in Deutschland zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Im nordrhein-westfälischen Bochum etwa vermeldete die Feuerwehr am frühen Donnerstagabend zahlreiche Einsätze wegen Bäumen, die auf Häuser und Autos gestürzt seien.

In Düsseldorf mussten die Einsatzkräfte bislang etwa 40 Mal durch das Wetter ausrücken. Für die deutsche Nordseeküste, das Wesergebiet und das Hamburger Elbegebiet bestand eine Sturmflutwarnung der Behörden.

Schäden gab es vorwiegend in Norddeutschland. Bei Poppenbüttel fuhr eine S-Bahn über einen umgestürzten Baum und wurde beschädigt. Die 26 Fahrgäste blieben unverletzt, teilte die Bundespolizei Hamburg am Freitag mit. Durch den Unfall entstanden Schäden an der Bahn und an der Stromschiene.

Hamburger Fischmarkt am 22. Dezember 2023. Foto: AXEL HEIMKEN/AFP via Getty Images

Ein Verletzter im Norden

Ein Mensch in Schleswig-Holstein ist bei dem Sturm verletzt worden. Die noch unbekannte Person fuhr mit ihrem Auto in Fahrdorf gegen einen umgestürzten Baum, sagte eine Sprecherin der Polizei AFP am Freitag. Der Baum war durch den Sturm umgefallen.

Einsätze wurden aber unter anderem auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen gemeldet. Gründe dafür waren vor allem umgestürzte Bäume und lose Bauteile an Gebäuden. Teilweise wurden auch überflutete Straßen gemeldet.

Auf der Autobahn 1 bei Leverkusen blockierte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn. Im nordrhein-westfälischen Menden löste der Wind eine Photovoltaikanlage aus der Dachverankerung. Sie stürzte auf einen Parkplatz. Verletzt wurde niemand. In Bonn wurden mehrere Autos durch umherfliegende Dachteile beschädigt.

Im rheinland-pfälzischen Trier stürzte eine rund 30 Meter hohe Fichte auf eine Bundesstraße und blockierte sie. Ein Auto konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte gegen das Hindernis. Die drei Insassen blieben unverletzt. Auch in Montabaur im Westerwaldkreis kam es zu Unfällen durch einen umgestürzten Baum, bei dem Autos nicht mehr rechtzeitig bremsen konnten. Zwei Menschen wurden leicht verletzt.

Im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis wurde ein Mensch durch einen umstürzenden Baum leicht verletzt. Dieser war in Niedernhausen auf ein fahrendes Auto gestürzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Im Landkreis kam es immer wieder zu kurzen Stromausfällen, weil Bäume auf Oberleitungen stürzten.

Weiterhin Unwetterwarnung wegen Orkanböen und ergiebigem Dauerregen

Für Freitag besteht ebenfalls eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Gewarnt wird vor Orkanböen in den Hochlagen der Mittelgebirge (ab 1.000 m) sowie in den Alpen sowie orkanartiger Böen an den Küsten.

Es ist verbreitet mit Wind- und Sturmböen und ergiebigem Dauerregen in den westlichen Mittelgebirgen, im Harz sowie im Oberallgäu zu rechnen. Gebietsweise kommt es zu Dauerregen in den Mittelgebirgen, am Alpenrand sowie zu Schneefall und leichtem Frost. Vereinzelt starke Gewitter im Norden, Westen und im Südosten des Landes.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrologie (BSH) warnte für die Nordseeküste vor einer schweren Sturmflut am Freitag. Das Vormittags- beziehungsweise das Mittag-Hochwasser werde an der ostfriesischen Küste etwa 2,5 Meter höher sein als das mittlere Hochwasser, teilte das Amt am Freitag mit. Im Weser- und Elbe-Gebiet werde die Abweichung drei Meter betragen.

Die Feuerwehr in Bremen kündigte eine Räumung einiger Gegenden „außerhalb der sogenannten Hauptdeichschutzlinien“ am Freitagmorgen durch die Polizei an. In diesen Bereichen bestehe wegen der Vorhersagen einer Sturmflut Überschwemmungsgefahr am Freitag ab 9:30 Uhr, erklärte die Feuerwehr.

In Hamburg werde das für den Abend vorhergesagte Hochwasser am Pegel St. Pauli etwa 2,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser erwartet, hieß es im Sturmflutwarndienst des BSH.

Störungen bei der Deutschen Bahn

Indes wirkte sich „Zoltan“ auch auf den Bahnverkehr aus. „Aufgrund von Sturmschäden“ komme es am Donnerstag und Freitag „zu Verspätungen und Zugausfällen im Fernverkehr“, erklärte die Deutsche Bahn auf ihrer Website.

Betroffen waren etwa die ICEs und ICs zwischen Berlin und Hannover und andere Verbindungen in Norddeutschland. Reisende, die ihre Fahrt wegen des Sturms am Donnerstag und Freitag verschieben wollten, „können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen“, hieß es weiter. (afp)

Volle Bahnsteige auf dem Hamburg Hauptbahnhof: Sturmtief «Zoltan» sorgt im Fernverkehr der DB für Ausfälle und Verspätungen.

Volle Bahnsteige auf dem Hamburg Hauptbahnhof: Sturmtief „Zoltan“ sorgt im Fernverkehr der DB für Ausfälle und Verspätungen. Foto: Bodo Marks/dpa



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