Umfrage: Fast jeder Zweite hat Verständnis für Bahnstreik

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Wie eine Umfrage ergab sind die Meinungen zu der Entscheidung unterschiedlich.
Demonstranten der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stehen mit Plakaten vor dem Hauptbahnhof Bremen.
Demonstranten der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stehen mit Plakaten vor dem Hauptbahnhof Bremen.Foto: Sina Schuldt/dpa
Epoch Times13. Mai 2023

Der Bahnverkehr wird bundesweit von Sonntagabend, 22.00 Uhr, bis Dienstagabend, 24.00 Uhr, bestreikt. Die Deutsche Bahn wird in dieser Zeit den Fernverkehr komplett einstellen, auch im Regionalverkehr dürfte nahezu jeder Zug ausfallen. Erste Auswirkungen gibt es voraussichtlich schon früher, die Bahn hat bereits einige Verbindungen am Sonntagnachmittag gestrichen.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigte nahezu jeder zweite Befragte Verständnis für den angekündigten 50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn.

Volles Verständnis hatten 19 Prozent, während 26 Prozent angaben, dass sie „eher Verständnis“ für die Aktion im laufenden Tarifkonflikt hätten.

Ebenfalls 26 Prozent bekundeten „eher kein Verständnis“. 19 Prozent zeigten „überhaupt kein Verständnis“ und sprachen sich klar gegen den Warnstreik der Bahn aus. Fünf Prozent der Befragten machten keine Angaben.

Klima-Kleber kündigen weitere Aktionen an

Wie es auf den Straßen zu Wochenbeginn aussieht, bleibt abzuwarten. Vor allem in und um Berlin könnte es heiß hergehen.

Die sogenannte „Letzte Generation“ hatte laut „BZ“ in den vergangenen Tagen auf Blockaden in der Hauptstadt verzichtet, um neue Unterstützter zu schulen.

Nun fordern sie: „Ab dem 15. Mai – komm auch Du nach Berlin“.

Homeoffice als beste Alternative

Beim ADAC rechnet man indes nicht mit massiven Folgen des Warnstreiks auf den Straßen. Man könne zwar keine Entwarnung geben, aber die Staus würden sich voraussichtlich in Grenzen halten – ähnlich wie beim 24-stündigen Warnstreik bei der Bahn im März. Der Montag sei ohnehin ein beliebter Homeoffice-Tag, sagte ein Sprecher. Wahrscheinlich würden nun noch mehr Arbeitnehmer am heimischen Schreibtisch bleiben.

Wer nicht im Homeoffice arbeiten oder seine Reise nicht verschieben könne, müsse viel Zeit einplanen, weil die Straßen voll werden können, so der ADAC. Vor Fahrtantritt sei es ratsam, sich per Radio oder Internet über die aktuelle Verkehrssituation zu informieren. Eine Alternative zu Bahn biete eine Mitfahrgelegenheit. Wer sich hingegen für einen Mietwagen entscheidet, solle sich beeilen. In der Regel seien diese rasch ausgebucht.

Zum Warnstreik aufgerufen hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Sie verhandelt seit Ende Februar mit 50 Bahn-Unternehmen über neue Tarifverträge für 230.000 Beschäftigte, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn. Die Verhandlungen mit den meisten Arbeitgebern stocken. Mit dem nun dritten Warnstreik im laufenden Jahr will die Gewerkschaft den Druck deutlich erhöhen. Konkret setzt die EVG auf Auswirkungen für die Wirtschaft, damit von dort wiederum Druck auf die Verhandler der Bahn-Unternehmen ausgeübt wird. (dpa/red/sua)



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