Union und SPD kritisieren Islam-Thesen der AfD scharf

Die AfD stößt mit ihrem harschen Anti-Islam-Kurs bei Union und SPD auf scharfe Kritik. Die AfD radikalisiere sich immer mehr, sagte der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Franz Josef Jung. Ihre Positionen zum Islam zeugten von eindeutig extremistischem Denken, das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei.
Titelbild
Gläubige Muslime beim Gebet in einer MoscheeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times18. April 2016

Mit heftiger Kritik haben Union und SPD auf die Verschärfung des islamkritischen Kurses der AfD reagiert: "Die AfD radikalisiert sich immer mehr. Ihre Positionen zum Islam zeugen von extremistischem Denken, das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist", sagte Franz Josef Jung, Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, der "Welt". Damit reagierte Jung darauf, dass die AfD-Bundesvize Beatrix von Storch am Wochenende den Islam als "mit dem Grundgesetz nicht vereinbar" bezeichnet und Alexander Gauland, der ebenfalls AfD-Parteivize ist, die Existenz eines reformbereiten "Euro-Islam" bestritten hatte.

Damit, so der CDU-Politiker Jung, diffamiere die AfD "pauschal einen ganzen Glauben". Der AfD gehe es "nicht darum, die Gefahren des islamistischen Fundamentalismus zu bekämpfen". Vielmehr versuche sie, "den Glauben von Millionen Menschen in Misskredit zu bringen", sagte Jung.

Nach Ansicht der SPD-Beauftragten für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kerstin Griese, schürt die AfD "auf hochgefährliche Weise haltlose Vorurteile". "Selbstverständlich gibt es einen Islam, der sich ans Grundgesetz hält", so Griese. Praktiziert werde dieser von "weit mehr als 90 Prozent der hier lebenden Muslime". Man dürfe nicht aus der Existenz "von einigen extremistischen Gruppen auf eine ganze Religion schließen".

Die von der AfD geforderten Einschränkungen muslimischer Religionspraxis hält Griese für verfassungswidrig: "Die Glaubensfreiheit ist Bestandteil des Grundgesetzes", sagte Griese.

(dts Nachrichtenagentur)



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