Virologe Streeck plädiert für Strategiewechsel in Corona-Politik – Söder gegen schwedisches Modell

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht die zunehmende Zahl der positiven Testergebnisse in einem anderen Licht. Das sei nicht zwangsweise schlimm - mehr Menschen würden eine Immunität entwickeln.
Epoch Times13. September 2020

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat im Umgang mit dem Coronavirus für einen Strategiewechsel geworben. „Wir dürfen uns bei der Bewertung der Situation nicht allein auf die reinen Infektionszahlen beschränken“, sagte Streeck der „Welt am Sonntag“. Zwar steige die Zahl der positiv getesteten Menschen in Deutschland und Europa signifikant an. „Gleichzeitig sehen wir aber kaum einen Anstieg der Todeszahlen.“

Grundsätzlich sollten laut Streeck Infektionen zwar verhindert werden. Die Zahlen könnten jedoch anders interpretiert werden: „Gesellschaftlich betrachtet sind Infektionen mit keinen Symptomen nicht zwangsweise schlimm. Je mehr Menschen sich infizieren und keine Symptome entwickeln, umso mehr sind – zumindest für einen kurzen Zeitraum – immun. Sie können zum pandemischen Geschehen nicht mehr beitragen“, sagte Streeck.

Es sei zudem wichtig darauf hinzuweisen, dass niemand – kein Politiker, kein Virologie, kein Epidemiologe – den einen, richtigen Weg im Umgang mit der Pandemie kennt, betonte der Direktor des Institutes für Virologie und HIV-Forschung an der Universität Bonn. Dennoch könnten wir das Leben nicht pausieren lassen. „Wir können nur ausprobieren – und wir müssen auch Fehler machen dürfen.“

Söder gegen Strategiewechsel nach schwedischem Modell ab

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lehnt den von Streeck geforderten Strategiewechsel ab. „Das, was Herr Streeck sagt, ist das schwedische Modell. Er sagt: Wir müssen jetzt eine Art Durchseuchung probieren“, sagte Söder in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“.

Schwedens leitender Immunologe, Anders Tegnell plädierte von Anfang an dafür, eine Gesellschaft eher sanft und gezielt zu immunisieren, als sie streng zu isolieren. „Massenhafte Kontaktsperren führten nur dazu, dass der Erreger im Herbst wiederkehren werde“ zitierte „n-tv“ Tegnell.

Der Chef-Epidemiologe Schwedens argumentierte stets, dass sich die Welt erst in der ersten Phase eines langen Kampfes gegen Covid-19 befindet. Deshalb sei Schwedens Strategie, auf die Mitverantwortung der Menschen zu setzen, auf lange Sicht der einzig realistische Weg, damit umzugehen.

Schwedens Umgang mit dem Virus könnte daher nachhaltiger sein als die scharfen Maßnahmen in anderen Ländern, so das Fazit von William Hanage, Epidemiologe an der Harvard’s School of Public Health in Boston im Juli.

Schweden entschied sich, nicht in einen Lockdown zu gehen, sondern auf Vernunft, Selbstkontrolle und gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Das öffentliche Leben lief weiter, Gastronomie und Schulen blieben geöffnet. Es wurde jedoch ein Versammlungsverbot von über 50 Personen ausgesprochen.

Die Quote der positiven Ergebnisse auf SARS-CoV-2 in Schweden sank zuletzt auf einen historischen Tiefstand – und das trotz massiver Ausweitung der Anzahl der Tests.

Datenschutzbeauftragter stellt Videoüberwachung infrage

Unterdessen stellte der Datenschutzbeauftragte Ulrich Kelber die Videoüberwachung der Sicherheitsbehörden angesichts der Maskenpflicht in der Corona-Pandemie infrage. „Videoüberwachung und Gesichtserkennung werden noch wirkungsloser, als sie es bisher schon waren“, sagte Kelber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Eingriffe dieser Art gehören grundsätzlich auf den Prüfstand. Die Pandemie wäre ein geeigneter Anlass.“ Manche Fragen müssten neu diskutiert werden – über die Corona-Pandemie hinaus, forderte Kelber. „Die Alltagsmaske könnte ja zu einem normalen Kleidungsstück werden, wie es in asiatischen Staaten während der Grippezeit längst der Fall ist.“ (afp7dts/sua)

 



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