Wer zahlt? Neuer Streit um Corona-Tests nach Reisewarnung für Spanien

Nach der Reisewarnung für Spanien ist der Streit um die Finanzierung der Corona-Tests für Reiserückkehrer neu entbrannt. Die FDP will Reisende aus Risikogebieten zur Kasse bitten, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) verlangt eine Kostenbeteiligung.
Titelbild
Die Reiseziele Ibiza und Mallorca stehen auf dem Display am Flughafen Hannover. Wegen steigender Corona-Zahlen in Spanien hat die Bundesregierung fast das ganze Land zum Risikogebiet erklärt.Foto: Peter Steffen/dpa/dpa
Epoch Times16. August 2020

Aktuell müssen sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten kostenlos testen lassen. Das gilt auch für die 30.000 Touristen, die laut Deutschem Reiseverband (DRV) derzeit auf den Balearen Urlaub machen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte die geltende Regelung. „Die Corona-Tests müssen kostenlos bleiben“, sagte Spahn der Zeitung. Ob sich jemand testen lasse, dürfe keine Frage des Geldbeutels sein.

Ich weiß, dass viele im ersten Impuls denken, die Urlauber sollten den Test zahlen. Aber einem Test, der was kostet, dem versucht man zu entkommen. Das kann nicht in unserem Interesse sein.“

Für die Finanzierung der Tests zahlen derzeit die gesetzlichen Krankenkassen. Die notwendigen Mittel werden aus der Liquiditätsrücklage des Gesundheitsfonds entnommen, der Bund soll dies aber durch einen zusätzlichen Zuschuss ersetzen.

FDP: Selbst zahlen

FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle sprach sich gegen die öffentliche Finanzierung aus: „Wer jetzt noch nach Mallorca oder in andere Risikogebiete reist, sollte seinen Corona-Test selber zahlen müssen“, sagte er der Zeitung.

Diese Kosten kann Gesundheitsminister Spahn nicht ernsthaft die Allgemeinheit zahlen lassen.“

„Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollten sich an den Kosten für die Corona-Tests mindestens beteiligen müssen“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) der „Bild am Sonntag“.

Denn sie gehen bewusst ein Risiko ein und gefährden die Allgemeinheit.“

Bayern: Bundesweite Polizeiaktion in Vorbereitung

Weil in Bayern 150 positiv getestete Personen nicht auffindbar sind, soll nun eine bundesweite Polizeiaktion starten. Das erfuhr die „BamS“ aus Kreisen der bayerischen Landesregierung. Die Infizierten hatten bei den Tests an der Grenze offenbar nur Name und Geburtsdatum, aber keine Adresse angegeben.

Das Land Nordrhein-Westfalen bringt nun mehr polizeiliche Kontrolle ins Spiel. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Düsseldorf sagte der Zeitung: „Bei der Einreise wäre aus unserer Sicht ein Identitätsabgleich der Daten auf der Aussteigekarte mit Personal-/Passdokumenten durch die Polizei sinnvoll.“

Bundesminister Spahn hingegen verwies auf die Kooperationsbereitschaft der Reisenden. „Die überwiegende Zahl der Reiserückkehrer aus Risikogebieten lässt sich testen“, sagte er.

Seit Beginn der Testpflicht vor einer Woche sind dem Bericht zufolge alleine in Nordrhein-Westfalen 48.477 Reiserückkehrer getestet worden, 960 der Tests waren positiv. In Bayern wurden 123.072 Menschen getestet, 1730 davon positiv.

Verbraucherschützer raten zur sorgfältigen Prüfung

Verbraucherschützer raten Menschen, die ungeachtet der am Freitag von der Bundesregierung verhängten Reisewarnung individuell nach Spanien reisen wollen, zur sorgfältigen Prüfung der von ihnen gebuchten Flüge. Zwar stehe es jedem zumindest von deutscher Seite aus frei, überall hinzureisen, es könne jedoch sein, dass Airlines geplante Flugverbindungen nicht mehr anbieten, warnte am Samstag Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen.

Dieses Risiko besteht auch für Reisende, die sich derzeit bereits in Spanien befinden. Während bei Pauschalreisenden der Veranstalter für die Organisation der Rückreise verantwortlich ist, steht es Individualreisenden grundsätzlich frei, ob sie ihren Urlaub wie geplant fortsetzen oder sich um eine frühere Rückreise bemühen möchten. Auch sie sollten allerdings prüfen, ob ihr gebuchter Rückflug überhaupt noch wie geplant angeboten wird.

Fallen gibt es jedoch auch für Pauschalreisende. Zwar muss hier normalerweise der Reiseveranstalter für etwaige Mehrkosten für von ihm angebotene oder organisierte vorzeitige Rückflüge aufkommen. Nehmen Reisende dieses Angebot allerdings nicht wahr, „müssen sie ihre Rückreise später selbst bezahlen“, erklärte Oelmann.

Pauschalreisende, die ihre Spanien-Reise noch vor sich haben, können unter Berufung auf die Reisewarnung kostenfrei von der Buchung zurücktreten – sofern diese nicht ohnehin vom Veranstalter abgesagt wird. Auch im zweiten Fall müssen bereits geleistete Zahlungen erstattet werden. Reisende „müssen weder eine Umbuchung der Reise noch einen Gutschein akzeptieren“, betonte Oelmann.

Das Rücktrittsrecht gilt jedoch nicht, wenn die Buchung erst nach Vorliegen der Reisewarnung neu vorgenommen wird. In diesem Fall erfolgt die Reise grundsätzlich auf eigenes Risiko. Es besteht dann auch kein Erstattungsanspruch, wenn jemand später doch noch auf die Reise verzichten möchte oder Probleme mit der Rückreise auftreten.

(afp/ks)

 



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Obwohl sich die kommunistischen Regime Osteuropas aufgelöst haben, ist das Böse des Kommunismus nicht verschwunden. Der Kommunismus und seine verschiedenen Mutationen finden sich heute auf der ganzen Welt.

„Das Kommunistische Manifest“ beginnt mit den Worten: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Die Verwendung des Begriffs „Gespenst“ war keine Laune von Karl Marx.

Es ist schade, dass viele grundsätzlich gutherzige Menschen unwissentlich zu Agenten oder Zielen der Manipulation des kommunistischen Gespenstes geworden sind – Lenin nannte diese Menschen „nützliche Idioten“.

Was ist dann das Wesen des Kommunismus? Was ist sein Ziel? Warum sieht er die Menschheit als seinen Feind? Wie können wir ihm entkommen?

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6, Drei Bände 1-3: 978-3-9810462-6-7. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion