Winter in hessischem Landkreis: „Bäume fallen um wie Streichhölzer“

Der Winterbeginn sorgt für schwere Beeinträchtigungen, insbesondere in den Mittelgebirgen. Doch es schneit bis in tiefere Lagen. Der Wetterdienst warnt vor gebietsweise Schnee, Glätte und Frost. An den Küsten und im höheren Alpenvorland steife bis stürmische Böen, auf den Alpengipfeln Sturmböen.
Titelbild
Der Winterdienst ist im Einsatz.Foto: iStock
Epoch Times28. November 2023

In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland haben Schnee und Glätte vor allem in höheren Lagen auf den Straßen zu gefährlichen Situationen geführt. Besonders ein Landkreis war betroffen, der Rheingau-Taunus-Kreis. Die Feuerwehr berichtet von einer „außergewöhnlichen Lage“. Kreisbrandmeister Michael Ehresmann sagte dpa: „Bäume fallen um wie Streichhölzer.“

Es wurde ein Führungsstab eingerichtet, um die Wetterlage zentral zu koordinieren. Insgesamt waren seit Montagmittag über 350 ehrenamtliche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz in über 130 Einsatzstellen im Rheingau-Taunus-Kreis tätig. Die Leitstelle wurde aufgrund der vielen Notrufe personal deutlich verstärkt.

Schwere Beeinträchtigungen

Wie Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst  mitteilten, war der gesamte Landkreis nahe Wiesbaden von starkem Schneefall und Wind betroffen. Vielerorts stürzten Bäume wegen der Schneelast um, sodass zahlreiche Straßen gesperrt werden mussten.

Bei Eltville-Martinsthal wurden 100 Menschen wegen umstürzender Bäume aus ihren Fahrzeugen geholt und bei einer örtlichen Firma untergebracht. In der Kreisstadt Bad Schwalbach saßen etwa 30 Schüler in einer Schule fest. In der Gemeinde Schlangenbad fiel dem Strom aus.

Auch andere Landkreisen in der Region um Wiesbaden und Frankfurt am Main waren betroffen. Im Main-Taunus-Kreis waren nach Angaben der Polizei etliche Bundes- und Landesstraßen aufgrund der Witterungsverhältnisse und umstürzender Bäume gesperrt, darunter etwa rund um Hofheim und Kelkheim.

Auch der Bahnverkehr in dem Bereich war beeinträchtigt, so verkehrte die Hessische Landesbahn zwischen Kelkheim und Königstein am Dienstag nicht. In einigen Ortsteilen Hofheims fiel laut Polizei zeitweise der Strom aus.

Wiesbaden: 200 Einsätze der Feuerwehr

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zählte die Feuerwehr nach eigenen Angaben vom Dienstag mehr als 200 witterungsbedingt Einsatzstellen insbesondere wegen umgestürzter Bäume und abgebrochener Äste, die Straßen blockierten.

Eine wegen der Wetterlage in Wiesbaden gestrandete Gruppe von 55 Kindern und Betreuern wurde laut Feuerwehr für die Nacht in einer Schule im Stadtteil Naurod untergebracht und von Einsatzkräften betreut.

Am besten zu Hause bleiben

Bis Dienstagmorgen war keine Besserung in Sicht. Die Straßen zwischen Wiesbaden und Untertaunus sowie Rheingau und Untertaunus blieben vorerst gesperrt, da hier weiterhin Bäume umstürzten. Die Behörden richteten einen „dringenden Appell“ an die Bewohner, am Dienstag möglichst zuhause zu bleiben.

Die meisten Schulen im Rheingau-Taunus-Kreis haben für Dienstag Distanzunterricht angeordnet. Viele Straßen blieben weiterhin gesperrt. Auch vor einer Beeinträchtigung des Bahnverkehrs durch auf Gleise umgestürzte Bäume wurde gewarnt.

Für Probleme sorgte der Wintereinbruch mit Schnee und Eis auch in anderen Gegenden, etwa in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz und im Saarland, aber auch im Osten Deutschlands. Im baden-württembergischen Heiligkreuzsteinach und einigen Nachbarorten fiel nach Angaben der Polizei in der Nacht zu Dienstag ebenfalls der Strom aus, weil ein Baum unter der Schneelast umkippte und in eine Leitung fiel.

Verkehrsunfälle: bisher zwei Tote

Vielerorts wurden auch Verkehrsunfälle auf glatten Straßen gemeldet. Im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg starb ein 71-Jähriger bei einem Frontalzusammenstoß zweier Fahrzeuge auf schneeglatter Fahrbahn.

Bei Koblenz in Rheinland-Pfalz geriet eine 54-jährige Autofahrerin auf glatter Straße in den Gegenverkehr und kollidierte mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Sie wurde so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort starb. Die Polizei berichtete mehrfach von beteiligten Autos mit Sommerreifen und wies auf die damit verbundenen Gefahren hin.

Es bleibt weiterhin winterlich und schneit weiter

Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts gibt es in Deutschland auch am Dienstag gebietsweise weiter Schnee und vielerorts glatte Straßen. Im Laufe des Tages sollte es vor allem im Süden und Südosten noch weiter schneien.

In der Nacht zum Mittwoch wurden Schneefälle im Nordseeumfeld und im gesamten Norden und Nordwesten erwartet. In Teilen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens sollen binnen Stunden örtliche bis zu 15 Zentimeter fallen. (afp/ks)



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