Wirtschaftsprofessor: Private Pkw kann man sich aus Klimagründen nicht mehr erlauben

Mit einem Rechentrick vermeide man ein Geständnis: Privat-Pkw wird es in der Zukunft nicht mehr geben. Wirtschaftsprofessor Helge Peukert plädiert für ein landesweites Sammeltaxi-System, wie es in der Türkei existiert.
Titelbild
Dieser Kleinbustyp in gelb fährt zukünftig eine kleine Strecke in Berlin ganz ohne Fahrer.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times16. Juni 2021

Private Pkw könne man sich im Grunde weltweit und in Deutschland nicht mehr erlauben, auch die E-Mobilität helfe nicht. Mit diesem Statement ging Helge Peukert, Professor für Plurale Ökonomik an der Universität Siegen, an die Öffentlichkeit. In einem neuen Video überlegte er, als Alternative ein landesweites Sammeltaxi-System einzuführen, wie die Türkei es mit dem Dolmus-System hat.

Ein Dolmuş ist in der Türkei der Begriff für ein sehr einfaches Sammeltaxi. Es ist ein Kleinbus-System, das nach einem festen Streckennetz fährt und bei dem die Kleinbusse erst dann losfahren, wenn sie voll sind. In hochfrequentierten Zeiten und Regionen ist es einfach, schnell damit voranzukommen. In den Nachtstunden kann es schon etwas länger dauern. Eine Fahrt wird nach Entfernung berechnet und ist zumindest in der Türkei günstig.

Peukert schlägt ein System im Fünf-Minuten-Takt vor, wobei die Kleinbusse kostengünstig bis in die letzten Winkel der Republik fahren sollen.

Rechentrick

Warum spricht sich Prof. Dr. Dr. Peukert gegen die E-Mobilität aus? Ein Grund sei der Energiebedarf, wie er im „Handelsblatt“ ausführt. Würden nur 50 Prozent der hiesigen Pkw-Flotte ihre Energie über Batterien holen und würden diese nur eine Stunde pro Tag fahren, dann würde sich allein dadurch der tägliche Energieverbrauch um 70 Prozent erhöhen. Woher der grüne Strom dafür kommen sollte, sei unklar.

Nur auf dem Papier gleiche ein E-Auto die Emissionen zweier SUVs aus. Beziehe man die Emissionen bei der Herstellung mit ein, sehe die Bilanz anders aus. Durch diesen Rechentrick vermeide man das Eingeständnis, dass Privat-Pkw nicht mit dem Pariser Klimaschutzabkommen vereinbar seien.

Ein Klima-Lockdown wäre seiner Meinung nach durchaus ein Ansatz. Praktisch müsste man die wirtschaftlichen Aktivitäten um 80 bis 90 Prozent herunterfahren. Im Rahmen von COVID-19 sei das eine kurze Zeit gut gegangen, doch müsste man es über einen viel längeren Zeitraum hinkriegen, erklärt er in einem Video. Ein echtes Patentrezept könne er auch nicht bieten. Die Menschheit stünde vor der größten Herausforderung, die sie jemals hatte.

Radikale Empfehlung: Sofort die 1.500 größten Kohlekraftwerke weltweit schließen

Für den Wirtschaftsprofessor kommen all die kleinen Maßnahmen, die für den Klimaschutz in die Wege geleitet wurden, „einen Zacken“ zu spät. Seiner Meinung nach hätte die Menschheit kein Restbudget mehr für CO2. Es sei so viel in der Atmosphäre, dass „wir im Prinzip heute – zack – auf Null gehen müssen“, wie er in einem anderen Video sagt. Daher stünde die Menschheit vor einem riesigen Problem.

Eine radikale Konsequenz wäre, so Prof. Peukert, die 1.500 größten Kohlekraftwerke von heute auf morgen zuzumachen. Das hätte fatale Folgen. Doch wenn man es nicht machen würde, wäre es noch fataler.

Seine Empfehlungen an den Einzelnen lauten daher, weniger Fleisch essen, möglichst nicht fliegen, möglichst mit der Bahn zu fahren, sich nicht auf ein Elektroauto einlassen. Und dann: sich zu engagieren und aktiven sozialen Ungehorsam üben.

Ein neues Buch im „Freisemester“ Corona

Der Wirtschaftsprofessor betrachtete seine Lehraufgaben zu Corona-Zeiten eher wie in einem Freisemester und beschäftigte sich in dieser Zeit mit Themen der Klimaneutralität.

Anfang Juni veröffentlichte er das Buch „Klimaneutralität jetzt“, in dem er die Klima-Politik und die Gesetze von nationaler bis globaler Ebene untersucht und Vorschläge unterbreitet. Ziel des Buches sei, so sagt er, jungen engagierten Menschen wie denen von „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“, oder denen, die sich im Dannenröder Forst gegen die Abholzung wehrten, etwas in die Hand zu geben, um die Regeln und Gesetze zu verstehen.

Andere Bücher aus seiner Feder sind „Die große Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise“ und „Das Moneyfest“. Er ist unter anderem Mitglied der Monetative (Einführung einer von Giralgeld unabhängigen Geldordnung), des Netzwerkes Plurale Ökonomik und des wissenschaftlichen Beirats von attac. (ks)

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