Wirtschaftsprüfer sollen Asylanträge bearbeiten

Mitarbeiter der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland sollen in den nächsten Monaten bei der Bewältigung der Asylverfahren aushelfen. Das BAMF bestätigte die Anfrage, die an PWC, KPMG, EY und Deloitte ging.
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Migranten und Flüchtlinge aus Eritrea, Afghanistan, Iran, Somalia und anderen Ländern werden in Potsdam in der Europa-Schule unterrichtet in Deutsch und auf Deutsch.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times11. April 2016

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat sich mit dieser Bitte an die Unternehmen gewendet, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise.

Danach sollen die Prüfungsgesellschaften bei ihren Mitarbeitern für einen zeitweisen Wechsel an den Schreibtisch des BAMF werben. Ab Mai könnten sie für bis zu sechs Monate vom Job freigestellt und in den Asylverfahren eingesetzt werden. Die Bezahlung übernimmt das BAMF.

Die Prüfer unterstützen den Vorstoß des BAMF und ermitteln derzeit die Bereitschaft in ihrer Belegschaft. KPMG sucht gezielt nach Mitarbeitern, die das Prozessmanagement beherrschen, über Verwaltungskenntnisse verfügen und interkulturelle Erfahrungen mitbringen.

Die Prüfer würden so zu Nothelfern des überlasteten Flüchtlingsamts. Behördenchef Frank-Jürgen Weise ist dringend auf sie angewiesen. Er steht unter hohem Erwartungsdruck der Politik, die Asylverfahren zu beschleunigen.

Rund 400.000 Anträge sind unbearbeitet, hinzu kommen geschätzt 300.000 Flüchtlinge, die bald einen Asylantrag stellen werden. Um schneller zu werden, will das BAMF seine Zahl an festen Stellen von rund 3.500 auf 6.300 aufstocken. Zusätzlich sollen 1.000 befristete Stellen entstehen.

(dts)



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