Zahl der Polizisten bei Abschiebeflügen deutlich gestiegen – für mehr Sicherheit an Bord

Seit 2015 bis heute ist die Zahl der Polizisten bei Abschiebeflügen deutlich gestiegen. Damit soll die Sicherheit an Bord der Flugzeuge gewährleistet werden, heißt es aus dem Bundesinnenministerium.
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Viele Abgeschobene "wehren sich mit allen Mitteln: Kratzen, Beißen, Spucken, Treten. Dabei sind Polizisten teils schwer verletzt worden." Foto: Julian Stratenschulte/Symbolbild/dpa
Epoch Times14. Dezember 2019

Die Zahl der bei Abschiebungen per Flugzeug eingesetzten Polizisten ist von Januar bis Oktober 2019 stark gestiegen. In diesem Zeitraum waren 11.480 Beamte im Einsatz, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervorgeht, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ („NOZ“, Samstagsausgabe) vorlag.

Im gesamten Vorjahr hingegen seien nur knapp 11.000 Polizisten bei Abschiebeflügen dabei gewesen. Damit ist die Zahl der eingesetzten Polizisten seit 2015 nach Angaben der Zeitung deutlich gestiegen: Damals meldete die Bundesregierung 5.841 Beamte bei Abschiebeflügen.

Mehr Polizisten für mehr Sicherheit an Bord

Die Zahl der Ausländer, die die Polizisten auf den Flügen begleitet haben, ist hingegen im selben Zeitraum zurückgegangen. Laut Antwort des Bundesinnenministeriums sank sie von 10.787 im Jahr 2015 auf 7987 im vergangenen Jahr.

Das Bundesinnenministerium teilte der „NOZ“ mit, die Zahl der Polizisten habe in den zurückliegenden Monaten erhöht werden müssen, „um die Sicherheit an Bord der Luftfahrzeuge zu gewährleisten“. Für jede Rückführung werde eine Gefahrenanalyse erstellt.

Abschiebungen für Beamten sind „extrem belastend“

Jörg Radek, Vizevorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, bestätigte der Zeitung, dass Rückführungen für die eingesetzten Beamten „extrem belastend“ seien. Die Polizisten bekämen zu spüren, dass sich viele Abgeschobene in einer emotionalen Ausnahmesituation befänden.

Sie wehren sich mit allen Mitteln: Kratzen, Beißen, Spucken, Treten. Dabei sind Polizisten teils schwer verletzt worden.“

Die Zahl der eingesetzten Beamten nimmt laut Bundesregierung aber auch deswegen zu, weil Menschen in immer weiter entfernte Länder in Asien oder Afrika begleitet werden müssten, berichtete die Zeitung.

Im vergangenen Jahr hatte fast jede zweite polizeilich begleitete Rückführung als Ziel den Balkan. Allein nach Albanien wurden 1.521 Menschen abgeschoben. Aber auch Italien (643), Marokko (439) oder Afghanistan (283) wurden angeflogen. (afp)



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