Zwölf Sozialdemokraten wollen an die Spitze

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Auf der Suche nach dem neuen SPD-Vorsitz. Erst ein Bewerber-Duo hat die formale Hürde gemeistert.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times16. August 2019

Noch gut zwei Wochen läuft die Frist für Bewerbungen um den SPD-Vorsitz. Bisher haben fünf Frauen und sieben Männer ihr Interesse angemeldet, größtenteils in Zweierteam. Zudem hat nur ein Bewerber-Duo die formale Hürde zur Zulassung der Kandidatur genommen: Nötig ist die Unterstützung von fünf Unterbezirken oder einem Bezirks- oder Landesverband.

BORIS PISTORIUS UND PETRA KÖPPING sind die neuesten Gesichter im Bewerber-Reigen. Die beiden haben sich als Landesminister profiliert und gelten seit längerem als Anwärter für höhere Ämter. Der 59-jährige Pistorius ist seit 2013 Niedersachsens Innenminister, er gibt sich gerne als pragmatischer Macher-Typ. Die 61 Jahre alte Köpping ist als Sachsens Integrations-Staatsministerin eine der wichtigsten SPD-Politikerinnen im Osten. Für Aufsehen sorgte sie mit ihrem Buch „Integriert doch erst mal uns“. Darin schreibt sie über das Gefühl vieler Ostdeutscher, abgehängt zu sein. Köpping engagiert sich stark im Kampf gegen Rechtsextremismus. Sozialpolitisch fordert sie eine Abkehr von Hartz IV.

GESINE SCHWAN UND RALF STEGNER sind Politik-Veteranen in der SPD. Der 59-jährige Stegner, der immer wieder mit zugespitzten Formulierungen für Schlagzeilen sorgt, koordiniert seit Jahren den linken SPD-Flügel und ist seit 2014 Parteivize. Der „GroKo“ steht er skeptisch gegenüber. Die 76-jährige Schwan, die zweimal als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt scheiterte, ist Chefin der Grundwertekommission ihrer Partei. Sie hatte zuletzt mehrmals öffentlich mit einer Kandidatur geliebäugelt und dabei für eine Rückbesinnung auf Kernthemen der SPD geworben.

CHRISTINA KAMPMANN UND MICHAEL ROTH sind bislang die einzigen, die mit ihrer Team-Kandidatur die formal nötige Parteiunterstützung gesammelt haben. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt und die ehemalige NRW-Familienministerin wählten für ihre Kampagne das Motto „Mit Herz und Haltung“. Sie wollen unter anderem Kommunalpolitiker und Nicht-Mitglieder stärker einbeziehen.

SIMONE LANGE UND ALEXANDER AHRENS, die Oberbürgermeister von Flensburg und Bautzen, wollen die SPD wieder näher an die Bürger bringen. Lange, eine frühere Kriminalpolizistin, war im April 2018 bereits gegen die damalige Parteivorsitzende Andrea Nahles angetreten und hatte deren Wiederwahl durch einen Achtungserfolg von knapp 28 Prozent getrübt. Ahrens hatte die SPD zwischenzeitlich verlassen, wurde als parteiloser Kandidat zum Bautzener Stadtchef gewählt und trat 2017 wieder in die SPD ein.

KARL LAUTERBACH UND NINA SCHEER werben mit ihrer Kampagne „Sozial. Ökologisch. Klar“ unter anderem für ein Ende der großen Koalition. Lauterbach ist als langjähriger Gesundheitsexperte seiner Fraktion bekannt, Scheer widmet sich vor allem umwelt- und energiepolitischen Fragen.

ROBERT MAIER und HANS WALLOW gehen als bislang einzige Einzelkandidaten ins Rennen. Maier ist Unternehmer und Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums. Er wendet sich gegen einen „Linksruck“ der SPD. Wallow saß in den 80er und 90er Jahren für die SPD im Bundestag und würde der Partei gerne seine „lange Erfahrung sowohl in der praktischen Politik als auch in grundsätzlichen Fragen“ zur Verfügung stellen, wie der 79-Jährige in einem Interview sagte.

ALS MÖGLICHE KANDIDATEN werden daneben eine ganze Reihe von Spitzenpolitikern gehandelt: Generalsekretär Lars Klingbeil hält sich alle Optionen offen, genau wie der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert. Bundesaußenminister Heiko Maas nennt den Spitzenposten eine „Verlockung“ – sagt bislang aber nicht, ob er dieser erliegen könnte. Zuletzt hatte Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz seinen Hut in den Ring geworfen. Ist ist auf Suche nach einer Tandampartnerin. (afp/sua)



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