Entscheidung vertagt: AfD, FPÖ und Lega können immer noch keine Fraktion im Europarat gründen

Auch der zweite Anlauf, im Europarat die Fraktion "Neue europäische Demokratie - Europa der Nationen und Freiheiten" zu gründen, scheiterte. In ihr wollen sich Mitglieder der AfD, der FPÖ (Österreich), der italienischen Lega und anderer Parteien zusammenfinden.
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Das Gebäude des Europarates in Straßburg.Foto: iStock
Epoch Times28. Februar 2019

Im Europarat sind Vertreter der Alternative für Deutschland (AfD) und anderer Parteien auch im zweiten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, in der Parlamentarier-Versammlung eine eigene Fraktion zu gründen.

Das Präsidium der Versammlung habe die Entscheidung am Donnerstagabend erneut vertagt, sagte der SPD-Abgeordnete Frank Schwabe, der dem Gremium angehört. Nun solle zunächst der Ausschuss für Geschäftsordnung um eine Stellungnahme ersucht werden.

Aufgabe des Europarats sei es, die Menschenrechte zu schützen, betonte Schwabe. Damit stelle sich die Frage, ob die Organisation

denen Unterstützung gibt, die das Gegenteil wollen“.

Der Geschäftsordnungsausschuss solle nun einen Bericht über die Regeln für Fraktionen erarbeiten. Voraussichtlich werde er am 18. März seine Stellungnahme abgeben.

20 Abgeordnete wollten sich zu einer eigenen Fraktion zusammenschließen

Zu der Fraktion „Neue europäische Demokratie – Europa der Nationen und Freiheiten“ (NED-ENF) wollen sich 20 Mitglieder der Versammlung zusammenschließen – neben vier AfD-Abgeordneten auch Vertreter der österreichischen FPÖ, Mitglieder der italienischen Lega von Innenminister Matteo Salvini und entsprechende Parteien aus Bulgarien, Tschechien und Estland.

Laut Geschäftsordnung der Versammlung müssen sich die Fraktionen verpflichten, „die Grundwerte des Europarats zu respektieren und zu fördern“. Aufgrund dieser Vorgabe hatte das Präsidium seine Entscheidung bereits im Januar verschoben.

Der designierte Vorsitzende der neuen Fraktion, der Österreicher Martin Graf (FPÖ), erklärte dem Präsidium, die Gruppe wolle sich einsetzen für

die Souveränität der Nationalstaaten und ihrer Völker, die Identität der unterschiedlichen Nationen und Völker Europas und die Vielfalt ihrer politischen Projekte“.

Sie sei für politischen Pluralismus, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.

Der Europarat wurde im Mai 1949 gegründet – vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Laut Satzung soll die in Straßburg ansässige Länderorganisation mit heute 47 Mitgliedsländern für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eintreten. Dazu hat sie sich vor allem den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz auf die Fahnen geschrieben. Der Parlamentarier-Versammlung gehören 324 nationale Abgeordnete aus den Europaratsländern an. Die Versammlung tagt vier Mal im Jahr in Straßburg. (afp)



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