EU-Staaten wollen Georgiewa als neue IWF-Chefin

Die Geschäftsführerin der Weltbank-Institute IBRD und IDA, Kristalina Georgiewa, soll nach dem Willen der Europäischen Union neue Präsidentin des Internationalen Währungsfonds werden.
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Kristalina GeorgiewaFoto: BRENDAN SMIALOWSKI/AFP/Getty Images
Epoch Times3. August 2019

Die Vize-Weltbankchefin Kristalina Georgieva ist von der EU für den Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF) nominiert worden. Die Bulgarin sei nun die „europäische Kandidatin“ für den Posten, teilte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire nach einer Telefonkonferenz mit seinen europäischen Kollegen am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Georgieva hatte sich zuvor ein einer Abstimmung der EU-Staaten gegen den früheren Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem durchgesetzt.

Georgieva soll Nachfolgerin der amtierenden IWF-Chefin Christine Lagarde werden, die im September aus dem Amt scheidet, um Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden. „Wir werden sie alle unterstützten“, kündigte Le Maire an.

Sie fühle sich „geehrt“ über ihre Nominierung, erklärte die 65-Jährige auf Twitter. Ihren Posten als Vize-Weltbankchefin werde sie während des Bestätigungsprozesses ruhen lassen. Dijsselbloem gratulierte Georgieva im Kurzbotschaftendienst Twitter zu dem Ergebnis und wünschte ihr „den größtmöglichen Erfolg“.

Die Bulgarin und der frühere niederländische Finanzminister waren die letzten verbliebenen Bewerber um den IWF-Chefposten, nachdem der finnische Zentralbankchef Olli Rehn ebenso wie der derzeitige Eurogruppenchef Mário Centeno und die spanische Finanzministerin Nadia Calvino ihre Kandidatur für den IWF-Posten zurückgezogen hatten.

Bei der EU-internen Abstimmung erhielt Georgieva am Freitagabend nach Angaben eines EU-Diplomaten die Unterstützung von 56 Prozent der Länder, die 57 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren. Damit verpasste sie die qualifizierte Mehrheit, die eine Zustimmung von von mindestens 55 Prozent der Mitgliedsländer vorsieht, die 65 Prozent der 500 Millionen EU-Bürger repräsentieren.

Die Bulgarin wurde von Frankreich und den südeuropäischen Ländern unterstützt, der Niederländer unter anderem von Deutschland. Um IWF-Chefin zu werden, braucht sich noch die Zustimmung der übrigen IWF-Mitglieder. Traditionell wird der IWF von einem Europäer geführt, die Weltbank von einem US-Staatsbürger.

Derzeit darf der IWF-Chef zur Zeit seiner Nominierung allerdings nicht älter als 65 Jahre sein. Das würde eine Nominierung Georgievas ausschließen, die am 13. August 1953 geboren wurde. Die anderen IWF-Mitglieder müssten für sie eine Ausnahme machen. (afp)



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