Nach Nizza: Frankreich ruft alle „patriotischen Bürger“ zum Reservistendienst

Alle patriotischen Franzosen sollen sich der Polizei als Reservisten anschließen, fordert der französische Innenminister Bernard Cazeneuve. Nach dem islamistischen Anschlag von Nizza rief er am Samstag dazu auf, sich freiwillig Polizei und Sicherheitskräften anzuschließen.
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Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve ruft das Volk zur Unterstützung gegen den Terror aufFoto: MATTHIEU ALEXANDRE/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Juli 2016

„Wir werden die Präsenz der Sicherheitskräfte im Land ausbauen“, sagte Cazeneuve, der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge. Der Aufruf zum Reservedienst bei den Sicherheitskräften richtete sich an alle willigen „patriotischen Bürger“ (französische Staatsbürger), mit und ohne militärische Ausbildung und an ehemalige Soldaten.

Jeder, der wolle, könne sich dieser operativen Reserve anschließen, sagte Cazeneuve laut DPA.

Die operative Reserve

Derzeit besteht die Truppe aus 12.000 Freiwilligen, die sich aus der nationalen Gendarmerie, der paramilitärischen Polizei (9.000) und der regulären Polizei (3.000) rekrutieren. Auf diese Truppe könnten die Präfekten je nach Ereignissen und zur Sicherung von Orten und Veranstaltungen zurückgreifen. Sie soll schnell mobilisierbar sein.

Laut Cazeneuve sollen zum Schutz der Bevölkerung rund 100.000 Sicherheitskräfte zur Verfügung stehen: 53.000 Polizisten, 36.000 paramilitärische Polizisten und 10.000 Soldaten.

Extreme Gewalttaten durch Einzeltäter möglich

Der Minister geht nach dem Anschlag von Nizza davon aus, dass sich der Täter, der 31-jährige Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel, „sehr schnell radikalisiert“ habe, so Cazeneuve am Samstag nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats unter Vorsitz von Präsident Hollande.

Der Innenminister wies darauf hin, dass auch für die IS-Propaganda empfängliche isolierte Einzeltäter extreme Gewalttaten verüben könnten, ohne vorher von den Dschihadisten dazu ausgebildet worden zu sein, berichtet der „Tagesspiegel„.

(sm)



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