Trump wirft EU bei Treffen mit Merkel unfaire Handelspraktiken vor

Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hat US-Präsident Donald Trump der Europäischen Union unfaire Handelspraktiken vorgeworfen.
Titelbild
G7-Treffen in Frankreich.Foto: Andrew Parsons - Pool/Getty Images
Epoch Times26. August 2019

US-Präsident Donald Trump hat ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für scharfe Kritik an den Handelspraktiken der Europäischen Union genutzt. Sein Land habe im Handel mit der EU „über die Jahre viel Geld verloren“, sagte Trump am Montag zum Auftakt der Unterredung am Rande des G7-Gipfels in Biarritz. Die EU sei in Handelsfragen „genauso schwierig wie China“. Nach Angaben des Weißen Hauses ging es bei dem Treffen um ein „bedeutendes Handelsabkommen“ zwischen der EU und den USA.

Merkel regte an, „so schnell wie möglich“ in „vertiefte Gespräche“ über Handelsfragen zu treten. Eine Intensivierung des Handels zwischen der EU und den USA sei im beidseitigen Interesse, sagte die Kanzlerin. „Ich glaube, wir können Lösungen finden.“ Merkel äußerte zudem die Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China. Ein „gutes Abkommen“ zwischen den beiden Ländern sei „in unser aller Interesse“, sagte die Kanzlerin. „Wir merken doch, dass wir alle miteinander verbunden sind.“ Nach Angaben des Weißen Hauses ging es in dem Gespräch zwischen Trump und Merkel darum, „Chinas unfaire Handelspraktiken zu ändern“.

Nach dem Treffen mit dem Präsidenten sagte die Kanzlerin: „Unsere Gespräche sind immer sehr offen und unkompliziert, auch wenn man unterschiedliche Meinungen hat.“ Sie habe dem Präsidenten erneut vorgeschlagen, zur Intensivierung der Handelsbeziehungen kleine und mittlere Unternehmen aus den USA zu einer „größeren Konferenz“ nach Deutschland einzuladen.

Dabei sollten die USA mit dem deutschen Markt vertraut gemacht werden, sagte die Kanzlerin. Gerade kleine und mittlere Unternehmen seien hier im Nachteil gegenüber großen Konzernen, die schon lange in Deutschland vertreten seien. Ihr Vorschlag sei bei dem Treffen mit Trump „auf Zustimmung gestoßen“, sagte sie.

Trump: „Ich habe Deutschland ja im Blut“

Bei dem Treffen mit Merkel kündigte Trump einen baldigen Besuch in Deutschland an – es wäre sein erster bilateraler Besuch hierzulande seit seinem Amtsantritt. „Wir werden sehr bald dort sein“, sagte Trump, ohne ein genaues Datum zu nennen. Der Präsident verwies auf seine Vorfahren, die aus der Pfalz in die USA ausgewandert waren: „Ich habe Deutschland ja im Blut“, sagte er. Das Weiße Haus erklärte nach dem Treffen, Trump werde die „frühestmögliche“ Gelegenheit nutzen, die Einladung Merkels zu einem Besuch in Berlin anzunehmen.

Merkel wies bei dem Treffen darauf hin, dass sie „den Präsidenten schon vielfach eingeladen“ habe. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte in Berlin, die USA gehörten zu den engsten Partnern Deutschlands – „und selbstverständlich würde die Bundesregierung einen Besuch des US-Präsidenten sehr begrüßen“.

Seit seinem Amtsantritt im Januar 2017 war der Präsident erst ein Mal in Deutschland – beim G20-Gipfel vor zwei Jahren in Hamburg. Einen Besuch in Berlin gab es bislang aber noch nicht. Dies war auch als Ausdruck der seit Trumps Amtsantritt angespannten Beziehungen zwischen Washington und Berlin gewertet worden. (afp)



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