Schottland: Kandidaten für Nicola Sturgeons Regierungsnachfolge stehen fest

Drei mögliche Kandidaten für die Nachfolge zum „First Minister“ in Schottland stehen bereits fest. Die Abstimmung durch die SNP-Parteimitglieder findet vom 13. bis 27. März statt.
Titelbild
Ash Regan bei einer Rede am 24. Februar 2023 in South Queensferry, Schottland.Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images
Epoch Times28. Februar 2023

Im Wettstreit um die Nachfolge der schottischen Regierungschefin und Vorsitzenden der Schottischen Nationalpartei (SNP), Nicola Sturgeon, stehen die Kandidaten fest. Wie die Partei am 24. Februar bekannt gab, werden Finanzministerin Kate Forbes, der schottische Gesundheitsminister Humza Yousaf und das ehemalige Regierungsmitglied Regan Ash bis zum 27. März versuchen, eine Mehrheit der 104.000 SNP-Mitglieder von sich zu überzeugen.

Die 32-jährige Kandidatin Forbes wurde unlängst innerhalb ihrer Partei angegriffen, nachdem sie eingeräumt hatte, dass sie aus religiöser Überzeugung gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sei und zudem außereheliche Schwangerschaften für „falsch“ halte.

Einer repräsentativen Umfrage vom 24. Februar zufolge steht sie allerdings höher in der Gunst der SNP-Anhänger als ihre Mitstreiter. Wie alle Kandidaten will sie den Kurs von Sturgeon fortsetzen und sich für die schottische Unabhängigkeit von London einsetzen.

Kate Forbes während eines Wahlkampfbesuchs in der Cairngorm-Brauerei in Aviemore am 27. Februar 2023. Die Finanzministerin ist eine 32-jährige gläubige Christin. Foto: ANDY BUCHANAN/AFP via Getty Images

Der 37-Jährige Yousaf, der zuvor bereits als Verkehrs- und Justizminister amtierte, will Sturgeons liberalen Kurs bei gesellschaftspolitischen Themen wie der gleichgeschlechtlichen Ehe beibehalten. Innerparteiliche Unterstützung für seine Kandidatur erhält Yousaf von Ian Blackford. Dieser war von 2017 bis Dezember 2022 Führer der SNP im Unterhaus.

Ash Regan sprach sich kürzlich gegen das von Sturgeon vorangetriebene Gesetz aus, eine Geschlechtsumwandlung schon ab 16 Jahren zu ermöglichen. Die 48-Jährige will eine Regierungschefin werden, die „Einigkeit zurückbringt und einen Schlussstrich unter bestimmte Dinge zieht“.

Rücktritt Sturgeons aus persönlichen Gründen

Die amtierende Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte am 15. Februar überraschend ihren Rücktritt bekannt gegeben. Mehr als acht Jahre lang stand sie an der Spitze des Kabinetts in Edinburgh. Sturgeon war zuletzt unter Druck geraten, nachdem das Oberste Gericht Großbritanniens ihr Gesuch nach der Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich abgewiesen hatte. Zudem wurde das Gesetz, dass es Menschen ab 16 Jahren möglich sein sollte, ihr Geschlecht selbst zu bestimmen, von der britischen Regierung in London abgelehnt.

Wie Sturgeon bei der Pressekonferenz ihrer Rücktrittserklärung in Edinburgh zu verstehen gab, bestehe der Grund für ihren Rücktritt nicht in den aktuellen Herausforderungen des Landes und ihrer Partei. Vielmehr seien es persönliche Gründe und das Resultat eines längeren Prozesses.

Deshalb sei es laut der 52-Jährigen für ihre Partei, für das Land, aber auch für sie selbst besser, zu gehen. Sie sei „ein Mensch, nicht nur eine Politikerin“, so Sturgeon. Und dann ergänzt sie:

 Ich habe alles gegeben, aber das kann man nur für eine bestimmte Zeit.“

Bei ihrem Rücktritt hatte Sturgeon erklärt, bis zur Klärung ihrer Nachfolge im Amt zu bleiben. Nachdem die Kandidaten nun feststehen, findet die Abstimmung ab dem 13. März statt. Der neue SNP-Chef oder die neue SNP-Chefin soll am 27. März verkündet werden. (il)

(mit Material von afp)



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