Erdogan sagt: Syrischer Selbstmordattentäter verübte Anschlag in Istanbul – Auch deutsche Opfer

Zusammenfassung der bisher bekannten Aussagen über den Anschlag, der heute früh das Altstadtviertel Istanbuls erschütterte und 10 Tote und etwa 15 Verletzte forderte. Unter den Opfern sind auch Ausländer.
Titelbild
Abgesperrt wurde das Areal rund um die Blaue Moschee in Istanbul am 12. Januar,dem Tag des Attentats.Foto: Getty Images
Epoch Times12. Januar 2016

Der Anschlag in der türkischen Metropole Istanbul wurde nach Angaben von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan von einem syrischen Selbstmordattentäter verübt. Das sagte Erdogan bei einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

Nach Angaben des Gouverneurs von Istanbul wurden bei dem Anschlag im Altstadtviertel Sultanahmet mindestens zehn Menschen getötet und 15 weitere verletzt. Die Zeitung „Hürriyet“ berichtete, unter den Verletzten seien neun Deutsche. Das Auswärtige Amt wollte sich dazu noch nicht äußern

Unter den zehn Toten des Selbstmordanschlags von Istanbul sind mehrere Ausländer. „Ein großer Teil ist ausländischer Herkunft“, sagte Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus bei einem Pressestatement in Ankara.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat nach dem mutmaßlichen Anschlag im touristischen Zentrum der Metropole Istanbul ein Krisentreffen einberufen.

An der Sicherheitsberatung in Ankara nehmen Innenminister Efkan Ala, Außenminister Feridun Sinirlioglu sowie die Chefs von Geheimdienst und Polizei, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu weiter berichtete.

Das Auswärtige Amt

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag in Istanbul empfiehlt das Auswärtige Amt deutschen Urlaubern „dringend“, alle Menschenansammlungen in der Millionenstadt zu meiden.

Die Reisehinweise auf der Homepage des Ministeriums wurden entsprechend aktualisiert. Nach Angaben des Gouverneurs von Istanbul gab es bei der Explosion mindestens 10 Tote und 15 Verletzte. Ob es wie einige Medien meldeten, auch deutsche Opfer gab, konnte bisher nicht bestätigt werden.

Stadtteil Sultanahmet in Istanbul

Der Stadtteil Sultanahmet in Istanbul gilt als eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Türkei für Touristen aus aller Welt.

Benannt ist er nach Ahmet I., der als Sultan von 1603 bis 1617 über das Osmanische Reich herrschte. Das Altstadtviertel liegt auf einer Halbinsel im europäischen Teil Istanbuls. Hier befand sich auch das Zentrum des historischen Konstantinopels. In der Nähe des zentralen Sultanahmet-Platzes stehen mit der Blauen Moschee, der Hagia Sophia und dem Topkapi-Palast die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Auf dem Platz steht auch der Deutsche Brunnen, der im Andenken an einen Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. in Istanbul im Jahre 1898 errichtet wurde. 1985 erklärte die Unesco das Viertel zum Weltkulturerbe.

Terroranschläge in der Türkei 2015

Allein im vorigen Jahr haben Terroranschläge in der Türkei rund 170 Menschen das Leben gekostet.

Oktober 2015: Am Rande einer regierungskritischen Demonstration in der Hauptstadt Ankara reißen zwei Sprengsätze mehr als 100 Menschen in den Tod. Die Staatsanwaltschaft macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich.

September 2015: Bei einem Bombenanschlag in Igdir in der Osttürkei werden zwölf Polizeibeamte getötet. Zuvor starben bei einem Angriff der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK und Gefechten im südosttürkischen Daglica 16 Soldaten.

August 2015: Bei einem Bombenanschlag und einem Angriff auf eine Polizeiwache in Istanbul werden mindestens vier Menschen getötet. Zwei Frauen greifen zudem das US-Konsulat an, eine wird festgenommen. Sie soll Mitglied der linksextremen Terrororganisation DHKP-C sein.

Juli 2015: Im südtürkischen Grenzort Suruc reißt ein Selbstmordattentäter 33 pro-kurdische Aktivisten mit sich in den Tod. Die Behörden machen die Terrormiliz IS verantwortlich, die sich allerdings nie zu der Tat bekennt.

Juni 2015: Zwei Tage vor der türkischen Parlamentswahl verüben Unbekannte in der südosttürkischen Kurden-Metropole Diyarbakir einen Sprengstoffanschlag auf eine Veranstaltung der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP. Mindestens vier Menschen sterben. Die türkische Regierung macht den IS verantwortlich.  (dpa/rls)



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