Kolumbien ruft nach Erdrutschen in Mocoa Notstand aus – Opferzahl steigt weiter

Nach den verheerenden Erdrutschen herrscht in Mocoa offizieller Notstand: Die kolumbianische Regierung genehmigte die Freigabe von 40 Milliarden Pesos (13,04 Millionen Euro) für die nationale Katastrophenschutzbehörde UNGRD.
Titelbild
Verheerende Schlammlawine in Mocoa, Kolumbien. 1. April 2017.Foto: LUIS ROBAYO/AFP/Getty Images
Epoch Times4. April 2017

Nach den verheerenden Erdrutschen in der kolumbianischen Stadt Mocoa hat Staatschef Juan Manuel Santos den Notstand ausgerufen. Santos erklärte am Montag (Ortszeit) den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Notstand und ernannte Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas zum Beauftragten für den Wiederaufbau. Die Regierung genehmigte die Freigabe von 40 Milliarden Pesos (13,04 Millionen Euro) für die nationale Katastrophenschutzbehörde UNGRD.

Bevor Santos erneut ins Katastrophengebiet reiste, verkündete er „mit großem Bedauern“, dass die Opferzahl in Mocoa weiter steige. Nach neuen Behördenangaben kamen mindestens 262 Menschen ums Leben, unter ihnen 43 Kinder. Ungefähr ebenso viele Menschen seien verletzt worden und mehr als 200 weitere würden vermisst.

Insgesamt rund 45.000 Menschen sind von den Schlammlawinen und ihren Folgen betroffen. Am Montag gab es in Mocoa weiterhin kein fließendes Wasser und 80 Prozent der Bevölkerung waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Santos versprach einen Energieplan sowie den Bau neuer Wasserleitungen, Krankenhäuser und Wohnhäuser.

Sintflutartige Regenfälle hatten am Freitagabend Schlammlawinen in Mocoa ausgelöst. Sie wälzten sich durch die Straßen und rissen ganze Häuser, zwei Brücken, Autos und Bäume fort.

Laut einer Studie, die Kolumbiens Universidad Nacional am Montag veröffentlichte, könnten sich derartige Katastrophen in hunderten weiteren Orten des Landes wiederholen. „Wenn keine wirksamen Maßnahmen ergriffen werden, kann sich der bedauernswerte Fall in Mocoa in 385 (Orten) im Einflussgebiet von Flüssen wiederholen“, erklärte die Universität. Diese Gefahr betreffe Ortschaften im Zentrum und Süden Kolumbiens, erklärte der Geologe Germán Vargas Cuervo. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion