Merkel: Europäische G7-Mitglieder gegen Wiederaufnahme Russlands

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich gegen eine rasche Wiederaufnahme Russlands in den Kreis der sieben großen Industrienationen ausgesprochen.
Titelbild
Angela Merkel und Justin Trudeau. 2018 in Quebec, Kanada.Foto: François Lacasse/2018 Her Majesty the Queen in Right of Canada via Getty Images
Epoch Times9. Juni 2018

Die europäischen Mitglieder der G7-Gruppe lehnen nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Wiederaufnahme Russlands in den informellen Staatenverbund geschlossen ab.

Bei einem Treffen von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien am Freitag vor Gipfelbeginn sei dies die „gemeinsame Meinung“ gewesen, sagte Merkel am Rande des Gipfels zu Journalisten.

US-Präsident Donald Trump hatte kurz vor Gipfelbeginn für die Wiederaufnahme Russlands in die informelle Staatengruppe plädiert. Der neue italienische Regierungschef Giuseppe Conte hatte sich kurz darauf in einer Twitter-Botschaft zunächst mit Trumps Vorstoß „einverstanden“ erklärt, er trug dann aber die gemeinsame Position der Europäer mit.

In der europäischen Koordinierungsgruppe habe Einigkeit geherrscht, dass „eine Rückkehr Russlands zum G7-Format nicht erfolgen kann“, solange es keine „substanziellen Fortschritte“ zur Lösung des Ukraine-Konflikts erreicht würden, sagte Merkel. Russland war vor vier Jahren wegen der Annexion der Krim-Halbinsel aus der Gruppe ausgeschlossen worden.

An dem Vierer-Treffen der Europäer vor Beginn des eigentlichen G7-Gipfels nahmen neben Merkel und Conte der französische Staatschef Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May teil.

Italiens Ministerpräsident Conte erklärte seinen Kollegen nach Angaben aus französischen Diplomatenkreisen, dass die Koalitionsparteien in Italien eine Verbesserung des Verhältnisses zu Russland wollten. Der Chef der neuen Koalition habe darauf bestanden, dass dies in der gemeinsamen Erklärung berücksichtigt werde.

Um dem Italiener entgegenzukommen, sei die Möglichkeit eines Dialogs mit Russland in die gemeinsame Position aufgenommen worden, verlautete aus französischen Kreisen. Es habe sich dabei „um den ersten Moment der europäischen Einigkeit mit der neuen italienischen Regierung gehandelt“, was von den Beteiligten sehr positiv aufgenommen worden sei, hieß es auf Seiten Frankreichs weiter. Der Gipfel in Kanada ist für Conte der erste Auftritt auf internationaler Bühne seit seiner Vereidigung. (afp)



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