Papst ruft an Weihnachten zu Frieden und Brüderlichkeit in aller Welt auf

Papst Franziskus hat an Weihnachten zu Frieden und mehr Brüderlichkeit in aller Welt aufgerufen. Zu seiner Weihnachtsbotschaft am Dienstag versammelten sich zehntausende Menschen auf dem Petersplatz.
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Einmal den Pontifex berühren: Papst Franziskus umgeben von mehreren Dutzend Jugendlichen während einer Audienz für Mittelschulen in der Vatikanstadt.Foto:  L'Osservatore Romano/dpa
Epoch Times26. Dezember 2018

Papst Franziskus hat an Weihnachten zu Frieden und mehr Brüderlichkeit in aller Welt aufgerufen. Bei seiner Weihnachtsbotschaft am Dienstag, zu der sich zehntausende Menschen auf dem Petersplatz versammelten, ging das Oberhaupt der katholischen Kirche unter anderem auf die Konflikte in Nahost und dem Jemen näher ein. Bei der Christmette am Vorabend hatte Franziskus die wachsende Gier der Menschen angeprangert.

Die internationale Gemeinschaft müsse an einer politischen Lösung für den Syrien-Konflikt arbeiten, so dass die vielen Flüchtlinge „nach den langen Jahren des Krieges“ wieder „in Frieden in der eigenen Heimat leben“ könnten, sagte der Pontifex vor rund 50.000 Gläubigen, die sich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Petersplatz versammelt hatten.

Zugleich äußerte der Papst die Hoffnung, dass die Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern wieder aufgenommen würden. Angesichts des brüchigen Waffenstillstands im Jemen hoffe er, dass sich dieser verstetige und die zahlreichen Kinder und Erwachsenen von „Krieg und Hunger“ erlöse.

In seiner Weihnachtsbotschaft ging der Papst auch auf Konflikte in Afrika ein, „wo Millionen Menschen auf der Flucht“ seien, aber auch auf die Krisen in Venezuela und Nicaragua, wo „Spaltung und Zwietracht“ überwunden werden müssten. Er rief außerdem dazu auf, den Weg der Annäherung auf der koreanischen Halbinsel fortzusetzen. Angesichts des Konflikts in der Ukraine erbat er „Erleichterung“ und die Stärkung der „brüderlichen Bande“.

Generell sei sein Weihnachtswunsch der nach Geschwisterlichkeit, zwischen allen Nationen und Kulturen, allen Religionen und allen Ideen, sagte der 82-Jährige. Die Verschiedenheit unter den Menschen bedeute keine Gefahr, betonte er, sie sei „vielmehr ein Reichtum“. Anschließend spendete der Papst von der Loggia des Petersdoms aus den feierlichen Segen „Urbi et Orbi“ („Der Stadt und dem Erdkreis“).

Bei der traditionellen Christmette am Vorabend kritisierte der Papst die menschliche Gier nach Konsum. „Der Mensch ist gierig und fresssüchtig geworden“, sagte er. Für viele sei „das Anhäufen von Dingen“ zum Lebensinhalt geworden. Viele andere hätten dagegen nicht einmal „Brot zum Leben“.

Der kleine Körper des Kindes in Bethlehem habe ein neues Lebensmodell entworfen, sagte das Oberhaupt von weltweit 1,3 Milliarden Katholiken mit Blick auf die Geburt Jesu, der Christen an Heiligabend gedenken. Dabei gehe es nicht um „fressen und hamstern, sondern um teilen und geben“, predigte Franziskus.

Der aus Argentinien stammende Papst hatte als Priester Jorge Bergoglio früher in Buenos Aires häufig die Armenviertel besucht. Franziskus ist geprägt von der „Volkstheologie“, der argentinischen Variante der sozialistisch geprägten „Befreiungstheologie“. Am Montagabend leitete der Papst zum sechsten Mal die Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan.

In Bethlehem nahmen am Montag hunderte Menschen an der traditionellen Mitternachtsmesse in der Katharinenkirche neben der Geburtskirche teil. Erzbischof Pierbattista Pizzaballa sagte in seiner Predigt, die Geburt Jesu in Bethlehem sei eine „göttliche Entscheidung“ gewesen. Die Stadt und das umliegende Land dürften nicht „besessen oder besetzt“ werden, sondern müssten in einen Ort des Friedens und des Teilens umgewandelt werden. An der Messe nahm auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teil.

Die britische Regierung kündigte für April einen Bericht zur Verfolgung von Christen in aller Welt an. Laut dem Außenministerium in London werden durchschnittlich 250 Christen pro Monat weltweit wegen ihres Glaubens getötet. (afp)



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