Syrien: Von Saudi-Arabien finanzierter führender Oppositioneller erklärt Rücktritt

Rund eine Woche vor den nächsten Syrien-Friedensgesprächen in Genf hat der Chef des wichtigsten Oppositionsverbands seinen Rücktritt erklärt. Riad Hidschab war seit der Gründung des Hohen Verhandlungskomitees vor knapp zwei Jahren dessen Koordinator.
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Syrien-Friedensgespräche in Genf.Foto: XU JINQUAN/AFP/Getty Images
Epoch Times21. November 2017

Rund eine Woche vor den nächsten Syrien-Friedensgesprächen in Genf hat der Chef des von Saudi-Arabien finanzierten Oppositionsverbands seinen Rücktritt erklärt.

Nach fast zwei Jahren als Koordinator des Hohen Verhandlungskomitees (HNC) sehe er sich „gezwungen“, sein Amt niederzulegen, erklärte Riad Hidschab am Montag auf Twitter. Gründe für seinen Schritt nannte Hidschab nicht. Er kritisierte jedoch Bestrebungen, die „Herrschaft von Staatschef Baschar al-Assad zu verlängern“.

Der HNC, eine Dachorganisation zahlreicher Oppositionsgruppen, verhandelt in Genf unter UN-Vermittlung mit Vertretern der syrischen Regierung. Die nächste Runde der bislang erfolglosen Gespräche ist für den 28. November vorgesehen.

Hidschab steht dem von Saudi-Arabien finanzierten HNC seit seiner Gründung im Dezember 2015 vor. 2012 war er für kurze Zeit Assads Ministerpräsident, schloss sich dann aber der Opposition an. Unmittelbar nach ihm kündigten weitere führende HNC-Vertreter ihren Rückzug aus dem Komitee an.

Siehe: Putin empfängt Assad in Sotschi: „Syrien nähert sich finalen, unvermeidbaren Sieg über die Terroristen“

Mit seinem Rücktritt kam Hidschab möglicherweise seiner Ablösung als HNC-Koordinator bei einem Treffen führender Oppositioneller am Mittwoch in Riad zuvor, das der Vorbereitung der nächsten Genfer Runde dient.

Nach Ansicht von Vertretern der Opposition könnten Hardliner wie Hidschab bei dem Treffen aus wichtigen Positionen gedrängt werden. Es sei geplant, „ein neues Komitee zu gründen, einen neuen Koordinator zu wählen sowie eine neue Delegation für die Genfer Gespräche zu bestimmen“, sagte ein ranghoher Oppositionsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Ziel des Treffens in Riad ist es, die verschiedenen Gruppierungen der zersplitterten Opposition zu einen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura hatte in den vergangenen Monaten verstärkt zu einer Vereinigung der verschiedenen Gruppen und Bündnisse aufgerufen. Laut einem HCN-Vertreter dürfte dies jedoch angesichts der grundlegenden Meinungsunterschiede – vor allem, was das weitere Schicksal von Präsident Assad angeht – nur schwer zu erreichen sein. (afp)



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