Syriens Staatschef schickt erstmals seit sechs Jahren Vertreter in den Libanon

Das libanesische Parlament ist tief gespalten zwischen dem von den USA und Saudi-Arabien unterstützten Lager um Hariri und dem von der Hisbollah angeführten Block, der vom Iran und Syrien unterstützt wird. Die politischen Gräben hatten sich durch den Konflikt im Nachbarland Syrien weiter verschärft.
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Syriens Präsidenten Baschar al-Assad.Foto:  Sana/Archiv/dpa
Epoch Times8. November 2016

Syriens Präsident Baschar al-Assad hat zum ersten Mal seit sechs Jahren einen Vertreter ins Nachbarland Libanon entsandt. Der syrische Minister für Präsidialangelegenheiten, Mansur Assam, übermittelte am Montag in Beirut dem neu gewählten libanesischen Präsidenten Michel Aoun die Glückwünsche Assads. Aoun war am Montag vergangener Woche vom Parlament gewählt worden, nachdem der Libanon mehr als zwei Jahre kein Staatsoberhaupt gehabt hatte.

Aoun steht der schiitischen Hisbollah-Miliz nahe, die Syriens Staatschef Assad im Kampf gegen die Rebellen unterstützt. Dagegen ist der erst vor wenigen Tagen zum libanesischen Regierungschef ernannte Saad Hariri ein erklärter Gegner der Regierung in Damaskus. Hariri beschuldigt die syrische Führung, hinter der Ermordung seines Vaters, des Regierungschefs Rafik Hariri, im Jahr 2005 zu stecken.

Das libanesische Parlament ist tief gespalten zwischen dem von den USA und Saudi-Arabien unterstützten Lager um Hariri und dem von der Hisbollah angeführten Block, der vom Iran und Syrien unterstützt wird. Die politischen Gräben hatten sich durch den Konflikt im Nachbarland Syrien weiter verschärft.

Nach einem mehr als zweijährigem politischen Stillstand kündigte schließlich Hariri seine Unterstützung für die Wahl Aouns zum Präsidenten an, woraufhin dieser Hariri zum Regierungschef ernannte. Hariri stand bereits von 2009 bis 2011 an der Spitze einer Einheitsregierung.

Auon empfing am Montag auch den iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Dieser bezeichnete das Ende des Vakuums an der libanesischen Staatsspitze als „Sieg für alle Libanesen“. (afp)



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