„Invasion“: Trump fordert Mexiko erneut zu härterem Vorgehen gegen Migration auf

US-Präsident Donald Trump hat die mexikanische Regierung erneut aufgefordert, ihr Vorgehen gegen die Migration in Richtung Vereinigte Staaten massiv zu verschärfen. Mexiko müsse den Angriff auf sein Land stoppen, sagte er in London.
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Trump wandte sich in London direkt an Mexiko – der südliche Nachbar der USA solle härter gegen Migranten vorgehen.Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Epoch Times4. Juni 2019

Wenige Tage vor dem möglichen Inkrafttreten angedrohter US-Strafzölle auf mexikanische Importe hat US-Präsident Donald Trump das Nachbarland erneut zu einem härteren Vorgehen gegen die illegale Einwanderung aufgefordert. Mexiko müsse  den Angriff auf die USA und die sogenannte Invasion stoppen, sagte Trump am Dienstag während seines Staatsbesuchs in Großbritannien.

Trump: „Mexiko hat etwas zu beweisen“

Mit den Strafzöllen will Trump die Regierung des südlichen Nachbarstaats dazu zwingen, die Massenbewegungen von Zentralamerikanern durch Mexiko in Richtung USA zu unterbinden. Die Zölle würden Mexiko hart treffen – 80 Prozent der Exporte des Landes gehen in die  Vereinigten Staaten.

Trump vertrat die Ansicht, dass Mexiko in der Lage sei, die Migrationsbewegungen gen Norden „sehr schnell“ zu unterbinden. Er forderte die dortige Regierung auf, die von „vielen Leuten“ verbreitete Ansicht zu widerlegen, dass das Land von Drogenkartellen und Schleusern kontrolliert werde. „Mexiko hat etwas zu beweisen“, sagte der US-Präsident bei einer Pressekonferenz mit der britischen Premierministerin Theresa May in London.

Mexikos Präsident López Obrador zu Gesprächen bereit

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador zeigte sich unterdessen zu einem Treffen mit Trump bereit, um den Einwanderungs- und Handelsstreit beizulegen. „Wenn es nötig ist, würden wir das machen“, sagte er in Mexiko-Stadt. Zunächst solle aber ein für Mittwoch in Washington geplantes Treffen des mexikanischen Außenministers Marcelo Ebrard mit seinem US-Kollegen Mike Pompeo abgewartet werden.

López Obrador zeigte sich optimistisch, dass eine Einigung erreicht und die Zölle abgewendet werden könnten. Ebrard, der sich bereits seit Freitag in der US-Hauptstadt aufhält, bezifferte die Chancen auf eine Vereinbarung auf „80 Prozent“.

Nach US-Behördenangaben wurden seit Oktober mehr als 530.000 Menschen an der Südgrenze der USA festgenommen. Die US-Behörden haben massive Probleme bei der Unterbringung und Versorgung der Einwanderer, die meist Asyl beantragen. Die Eindämmung der illegalen Immigration war eines von Trumps zentralen Wahlkampfversprechen.

Die Zölle hatte der US-Präsident völlig überraschend am Donnerstag angekündigt. Demnach sollen die Importaufschläge am kommenden Montag in Kraft gesetzt werden, wenn die mexikanischen Behörden nicht härter gegen die Migration einschreiten. Zunächst sollen die Zölle bei fünf Prozent liegen und dann bis Oktober schrittweise auf 25 Prozent steigen.

US-Notenbankchef Powell lässt Besorgnis über Handelskonflikte durchblicken

Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, ließ unterdessen Besorgnis über die von Trump angezettelten Handelskonflikte durchblicken. Die möglichen Folgen für die US-Konjunktur würden von der Federal Reserve „genau beobachtet“, sagte er in einer Rede in Chicago. Im Handelsstreit liegen die USA auch mit China und der EU.

Die geplanten Strafzölle auf mexikanische Importe könnten das neue Handelsabkommen USMCA zwischen den USA, Mexiko und Kanada gefährden – dessen Ratifizierung hatte Trump nur wenige Stunden vor seiner Verkündung der neuen Importaufschläge auf den Weg gebracht.

Die Volkswirtschaften der USA und Mexikos sind eng miteinander verflochten, unter anderem in der Form von grenzüberschreitenden Lieferketten für die industrielle Produktion. Die Zölle könnten folglich negative Folgen auch für diverse Branchen in den USA haben, unter anderem die Autoindustrie. Zudem könnten in den USA die Verbraucherpreise für viele Produkte steigen – von Autos bis Avocados. (afp)



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