UNHCR warnt vor Rückführung von Flüchtlingen nach Libyen

Das UN-Flüchtlingshilfswerk hat davor gewarnt, im Mittelmeer gerettete Migranten zurück nach Libyen zu schicken. Auch die in der EU diskutierte Einrichtung sogenannter Aufnahmezentren in Libyen sieht das UNHCR kritisch.
Titelbild
Migranten im Mittelmeer.Foto: JORGE GUERRERO/AFP/Getty Images
Epoch Times6. September 2018

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat davor gewarnt, im Mittelmeer gerettete Migranten zurück nach Libyen zu schicken.

Dort liefen die Flüchtlinge Gefahr, Opfer „schwerer Misshandlungen“ zu werden, erklärte das UNHCR am Mittwoch in einer aktualisierten Version seiner offiziellen Position zu Libyen. Fehlende Regierungsgewalt habe die Instabilität in dem nordafrikanischen Land weiter verstärkt.

Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte in den vergangenen Wochen wiederholt damit gedroht, Migranten nach Libyen zurückzuschicken, sollte die EU ihre Außengrenzen nicht besser schützen und die Migranten unter den Mitgliedsstaaten verteilen.

Auch die in der EU diskutierte Einrichtung sogenannter Aufnahmezentren in Libyen sieht das UNHCR kritisch. In den bereits bestehenden Lagern für Flüchtlinge in Libyen würden Berichten zufolge internationale Standards nicht eingehalten, erklärte die UN-Behörde. Den Migranten drohe dort Erpressung, Folter, Zwangsarbeit und Vergewaltigung.

Nach Angaben des UNHCR sind seit Anfang des Jahres beinahe 1600 Menschen beim Versuch gestorben, Europa auf dem Seeweg zu erreichen. Demnach hielten sich im Juni 2018 rund 679.000 registrierte Migranten in Libyen auf. Die tatsächliche Zahl schätzt das Hilfswerk auf knapp eine Million. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion