USA behaupten: Baltikum kann nicht gegen Russland verteidigt werden – Vorwand für Aufrüstung?

Wird hier wirklich nur Krieg gespielt, oder betreiben die USA handfeste Eskalationspolitik?
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Nicht identifizierte maskierte Personen halten eine russische Flagge, als sie das administrative Zentrum der Krim, am 1. März 2014, blockieren. Solche Besetzungen sind Teil der Szenarien, auf die sich die NATO für Einsätze im Baltikum vorbereitet.Foto: GENYA SAVILOV / AFP / Getty Images
Epoch Times25. September 2015

Die USA exerzieren Kriegspläne durch und bereiten sich auf eine russische Invasion im Baltikum (Litauen, Estland, Lettland) vor. Darüber berichteten wir.

Dazu reaktivierte man veraltetete NATO-Notfallpläne. Diese Aufgabe übernahm der 2007 gegründeten washingtoner Think-Tank (Center for New American Security, CNAS).

Im Fokus dieser Pläne des CNAS liegt die Abwehr von hybrider Kriegsführung durch Russland. Hybrid bedeutet Kriegsführung durch irreguläre Truppen, wie sie zuletzt bei der Übernahme der Krim zum Einsatz kamen. Gleichzeitig wird eine Region durch organisierte Massenproteste destabilisiert und die kritische Infrastruktur durch Cyberattacken ausgeschaltet. Das berichten die Deutsche Wirtschafts Nachrichten (DWN).

Das Szenario geht davon aus, dass Russland zunächst politischen Druck auf die baltischen Staaten ausübt, später würden russische Provokateure Unruhen in der Bevölkerung auslösen und schließlich erfolgt die Besetzung der Regierungsgebäude.

Krieg gegen Russland geprobt – und verloren?

Unter Leitung des Pentagons wurde dieses Szenario 16 Mal mit 8 verschiedenen Teams durchgespielt. Erstaunlich aber war das Ergebnis.

"Wir sind nicht in der Lage diese Länder zu verteidigen. Wir haben einfach nicht die Truppenstärke in Europa", so Ochmanek gegenüber Foreign Policy, Militärstratege im US-Verteilungsministerium.

Die DWN schenkt dem keinen Glauben und beruft sich auf einen Artikel in dem von "mehr als 40.000 US-Soldaten Truppenstärke in Deutschland" die Rede ist. Deshalb geht der Blog davon aus, dass die USA einen Vorwand für eine weitere Aufrüstung in Europa sucht.

Sollte hier die große Distanz der in Deutschland stationierten Truppen zu den baltischen Staaten eine wesentliche Rolle spielen? So jedenfalls könnte man die Aktivitäten der NATO seit Ausbruch der Ukraine-Krise sehen. Diese transportiert massenhaft schweres Kriegsgerät nach Osten, so die DWN.

Im vergangenen Jahr wurden demnach über 3.200 Militärtransporte allein über österreichisches Bundesgebiet durchgeführt. Österreich sei aber kein NATO-Mitglied und hat sich in seiner Verfassung zur Neutralität verpflichtet.

Auch Deutschland spiele bei den NATO-Plänen eine Schlüsselrolle. In der Ukraine führte das westliche Militärbündnis kürzlich die Manöver „Rapid Trident“ und „Sea Breeze“ durch, an denen auch die Bundeswehr teilnahm.

Zusammen mit der Modernisierung der Atombomben in Büchel und den Flügen deutscher Euro-Fighter in Vollbewaffnung über dem Baltikum sprechen Kritiker, wie die Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel, von "Eskalationspolitik“.

Russland reagiert

Moskau beunruhigt vor allem die Modernisierung der Atomwaffen in Büchel und die daraus resultierende Möglichkeit eines taktischen Atomschlags. Entsprechend reagierte der Kreml und drohte mit einer Verlegung von Interkontinentalraketen des Typs Iskander nach Kaliningrad. Diese könnten auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden, so ein russischer General.

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