US-Außenminister Pompeo: Iran für Angriffe auf zwei Tanker im Oman verantwortlich

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US-Außenminister Mike Pompeo sprach von einer "klaren Bedrohung für die internationale Sicherheit, einem "unverhohlenen Angriff auf die Freiheit der Schifffahrt und einer inakzeptablen Kampagne des Iran zur Eskalation der Spannungen".Foto: ERIC BARADAT/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Juni 2019

Mutmaßliche Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman haben die Ängste vor einer militärischen Eskalation in der Region weltweit verstärkt. Die USA wiesen am Donnerstag dem Iran die Verantwortung für die Vorfälle zu. Der UN-Sicherheitsrat wollte sich in einer Dringlichkeitssitzung damit befassen. UN-Generalsekretär Chef Antonio Guterres warnte, die Welt könne sich eine größere Konfrontation in der Golfregion nicht leisten.

Die iranische Regierung distanzierte sich von den mutmaßlichen Attacken. US-Außenminister Mike Pompeo sagte jedoch: „Es ist die Einschätzung der USA, dass die Islamische Republik für die Angriffe verantwortlich ist.“

Die beiden Schiffe hatten am Donnerstagmorgen Notrufe abgesetzt, die Besatzungen wurden evakuiert. Bilder zeigten, dass beide Tanker – der eine norwegisch, der andere japanisch – in Brand standen. Die Besatzungen blieben nach Angaben aus Norwegen wie Japan unverletzt. Nach Angaben eines US-Regierungsmitarbeiters war am Rumpf eines der Tanker eine Mine angeheftet, die jedoch nicht explodiert sei.

Drei Explosionen an Bord des norwegischen Tankers

Nach Angaben der norwegischen Seefahrtsbehörde hatte es an Bord des Tankers „Front Altair“ drei Explosionen gegeben. Bei dem zweiten betroffenen Tanker handelt es sich um die „Kokuka Courageous“ der japanischen Firma Kokuka Sangyo Ltd. Das Schiff wird von der Hamburger Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betrieben.

Pompeo lieferte keine konkreten Belege für seine Anschuldigung, dass der Iran verantwortlich sei. Er sagte, die US-Einschätzung stütze sich auf Geheimdiensterkenntnisse, die eingesetzten Waffen und den „Grad an Expertise“, mit dem die Attacken ausgeführt worden seien.

Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nannte es hingegen äußerst verdächtig, dass sich die Vorfälle während „freundschaftlicher Gespräche“ des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei ereigneten. Abe bemüht sich derzeit in Teheran um Vermittlung im Konflikt zwischen dem Iran und den USA.

„Sie sind nicht so weit, noch sind wir es!“

Pompeo sprach von einer „klaren Bedrohung für die internationale Sicherheit, einem „unverhohlenen Angriff auf die Freiheit der Schifffahrt und einer inakzeptablen Kampagne des Iran zur Eskalation der Spannungen“. Er betonte aber auch, die von den USA verhängten Wirtschaftssanktionen und ihre diplomatischen Anstrengungen blieben darauf ausgerichtet, den Iran zurück an den Verhandlungstisch zu bringen.

US-Präsident Donald Trump erklärte aber seinerseits, es sei noch zu früh, um in Verhandlungen mit dem Iran einzutreten. Er kommentierte damit den Besuch Abes in Teheran. Er wisse diese Vermittlungsmission zwar „sehr zu schätzen“, schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Doch sei nach seiner Einschätzung an einen „Deal“ mit Teheran noch nicht zu denken: „Sie sind nicht so weit, noch sind wir es!“

Die mutmaßlichen Tanker-Angriffe vom Donnerstag ereigneten sich einen Monat nach mutmaßlichen Sabotageakten gegen vier Schiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate. Auch in diesen Fällen verdächtigten die USA den Iran, der Urheber zu sein. Teheran wies dies zurück.

Die Spannungen zwischen Washington und Teheran hatten bereits in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Unter Verweis auf eine angebliche Bedrohung durch den Iran verstärkten die USA seit Anfang Mai ihre Militärpräsenz in der Golfregion.

So verlegte das Pentagon den Flugzeugträger „Abraham Lincoln“ und eine Flugabwehrbatterie dorthin. Zudem wurden 1500 weitere US-Soldaten in die Region beordert. Auch die US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran wurden ausgeweitet.

Trump war im Mai 2018 aus dem Atomabkommen mit Teheran ausgestiegen, das dem iranischen Nuklearprogramm Restriktionen auferlegt. Er hält die Vereinbarung für völlig unzulänglich und beschreibt den Iran als Hauptquelle von Gewalt und Instabilität im Nahen Osten. (afp)



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