Allofs nach «unbefriedigendem Abend»: «Das ist zu wenig»

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Manager Klaus Allofs ist von der Leistung des VfL Wolfsburg in Eindhoven enttäuscht und übt Kritik.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times4. November 2015

Eindhoven (dpa) – Der VfL Wolfsburg hat mit einer verdienten Niederlage nach einem enttäuschenden Auftritt beim PSV Eindhoven seine gute Ausgangslage in der Champions League verspielt. Nach dem 0:2 muss der Vizemeister nun drei Wochen später bei ZSKA Moskau unbedingt punkten.

Der VfL läuft sonst Gefahr, sogar das Überwintern in der Europa League noch zu verspielen. Sehr zum Ärger von Sportchef Klaus Allofs.

Wie groß ist ihre Enttäuschung?

Klaus Allofs: Die Enttäuschung ist riesengroß. Denn wir hatten die große Chance, in dieser Gruppe die Weichen zu stellen. Wir haben diese Gelegenheit nicht genutzt. Wir haben aber auch nicht so gespielt, als hätten wir sie nutzen wollen. Wenn man auf einen übermächtigen Gegner trifft, dann muss man das akzeptieren. Aber das war ja hier nicht der Fall. Wir haben den Gegner stark gemacht und haben selbst viel zu wenig getan. Nach vorne ging nicht viel und dann waren wir auch hinten noch anfällig. So kann man in der Champions League und insbesondere auswärts nicht viele Punkte holen.

Lag es also an der Einstellung?

Allofs:Das ist mir zu einfach. Wir haben nicht die richtigen Mittel gefunden. Wir waren nicht in der Lage, den Ball zu sichern und dann klar zu spielen. Wir haben uns kaum Torchancen herausgespielt. Bei den Standardsituationen haben wir auch gar keine Gefahr verbreitet. Das ist dann unterm dem Strich auf Champions-League-Ebene zu wenig.

Es war sicherlich überraschend, dass Julian Draxler zum zweiten Mal hintereinander nicht von Anfang an gespielt hat. Hätte sein Einsatz dem Offensivspiel nicht heute gut getan?

Allofs:Wir dürfen jetzt nicht dieses Spiel beginnen und fragen: Warum hat der nicht gespielt und warum hat der nicht gespielt. Wir haben einen Kader, der in verschiedenen Formationen spielen kann. Da kann man auch durchwechseln. Da kann das auch mal André Schürrle, Julian Draxler, Nicklas Bendtner oder Vieirinha treffen. Das ist nicht der Grund, dass wir heute nichts geholt haben, sondern daran, dass die, die heute auf dem Platz waren, es nicht gut gemacht haben.

Sebastian Jung hat auch wieder den Vorzug als Rechtsverteidiger erhalten. Hat man ihm bei den Gegentoren die fehlende internationale Erfahrung angemerkt?

Allofs:Wollen wir die Niederlage jetzt auf Sebastian Jung schieben? Christian Träsch war verletzt und hatte erst eine Trainingseinheit gemacht. Sebi hat am Wochenende gut gespielt. Da ist es normal, dass er auch wieder spielt. Wir werden jetzt nicht den Fehler machen und Einzelne rauspicken. Wir haben es insgesamt als Mannschaft nicht gut gemacht. Das war auch fehlende Cleverness.

Hätten sie nicht von einzelnen Spielern mehr Führungsstärke heute erwartet?

Allofs:Ich erwarte, dass wir besser spielen. Das ist auch Führung. Das gilt aber nicht nur für Einzelne, das gilt für die gesamte Mannschaft. Fußball ist nichts Endgültiges. Diese Bewertung gilt immer nur für das eine Spiel.

Wie bewerten sie jetzt die Situation in der Gruppe?

Allofs:Es ist immer noch alles möglich. Aber heute wäre eine großartige Möglichkeit gewesen, wirklich eine Vorentscheidung herbeizuführen. In Moskau und gegen ManUnited müssen wir jetzt ganz simpel besser spielen.

Sie müssen vor allem jetzt in Moskau punkten. Kann die Mannschaft mit dem Druck umgehen?

Allofs:Ich sehe das nicht als übermäßigen Druck. Wir müssen auswärts jetzt einfach mehr wagen und uns besser durchsetzen. Wir dürfen so ein Spiel auswärts nicht einfach dem Gegner überlassen. Ich denke, das können wir – auch in Moskau.

Wie ärgerlich ist es für sie, dass man den direkten Vergleich mit Eindhoven nach dem 2:0 im Hinspiel auch noch hergegeben hat?

Allofs:Natürlich, das kommt ja noch hinzu. Wenn man schon verliert, dann zumindest nur mit 0:1, aber das haben wir dann auch nicht geschafft. Das ist ein sehr unbefriedigender Abend.



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