Bayer gegen Ronaldo «nicht schrecklich, aber auch nicht gut»

Sie fingen gut an, verloren dann den Faden und das Spiel am Ende deutlich: Nach dem 0:3 bei Juventus Turin mit dem späten Torschützen Cristiano Ronaldo ist Bayer Leverkusen in der Champions League fast schon ausgeschieden.
Titelbild
Leverkusens Jonathan Tah nach der 0:3-Niederlage bei Juventus Turin.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times2. Oktober 2019

Turin (dpa) – Lukas Hradecky traf ein ziemlich passendes Fazit. „Komplett schrecklich war es nicht“, sagte der Torhüter von Bayer Leverkusen nach dem 0:3 (0:1) in der Champions League bei Juventus Turin: „Aber richtig gut eben auch nicht.“

Auf der einen Seite standen für Bayer eine ordentliche erste Halbzeit gegen Cristiano Ronaldo und Co. und sogar mehr Ballbesitz. Auf der anderen Seite aber haarsträubende Fehler, kein einziger Schuss aufs Tor und in der letzten halben Stunde dann doch eine ziemliche Lehrstunde. Dass nach den Toren von Gonzalo Higuain (17.) und Federico Bernadeschi (62.) eine Minute vor Schluss dann auch noch der nach einigen Fehlschüssen hadernde Ronaldo traf, passte ins Bild.

Die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals sind nun schon ziemlich gering. „Jetzt sind zwei Spiele in die Hose gegangen. Deshalb müssen wir in Madrid fast schon gewinnen“, sagte Abwehrchef Sven Bender mit Blick auf das kommende Spiel bei Atlético am 22. Oktober: „Und das traue ich der Mannschaft zu.“ Am Dienstagabend hatte Bender am Ende „ein ziemlich komisches Gefühl. Du hast gespürt, dass hier was möglich ist. Und am Ende verlierst du doch 3:0, und das auch verdient.“

Aber das ist eben derzeit typisch Bayer Leverkusen. Vieles sieht gefällig aus, aber es fehlen der Punch und die besonderen Momente. Auch, weil Kai Havertz seit Wochen merkwürdig unauffällig spielt. Dass der immer noch erst 20-Jährige, sicher der kommende Top-Star im deutschen Fußball, den ersten wirklichen Durchhänger seiner Karriere hat, sei ihm zugestanden. Das Problem ist, dass Bayer im Kreativbereich dermaßen abhängig von ihm ist, dass dieser ohne einen Havertz in Top-Form nahezu lahmgelegt ist. Weil derzeit niemand da ist, der es kompensieren könnte.

Hinzu kommen eben Aussetzer und unglückliche Momente, wie bei Jonathan Tah beim 0:1. Der nach zwei Spielen auf der Bank ins Team zurückgekehrte Nationalspieler ermöglichte Juve mit einer Kopfball-Bogenlampe den ersten Torschuss und das 1:0, das Bayer nach starkem Auftakt schon ein wenig ins Wanken brachte. Tah, der ansonsten gut spielte und fast jeden Zweikampf gewann, wollte zu heftige Kritik an dieser Aktion aber nicht gelten lassen. „Wegen solch einer Aktion von einem bitteren Abend zu sprechen – ich weiß nicht“, sagte er: „Ich habe einfach kurz die Orientierung verloren.“



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