Bayern gehen für Labbadia nicht vom Gaspedal

Titelbild
Bayern-Innenverteidiger Mats Hummels spielt gegen den HSV von Beginn an.Foto: Guido Kirchner/dpa
Epoch Times23. September 2016
Im Vergleich zum angezählten HSV-Coach Bruno Labadia befindet sich Carlo Ancelotti nach seinem Sieben-Siege-Start beim FC Bayern in einer beneidenswerten Situation.

Während Labbadia schon am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga in ein persönliches Endspiel mit dem Hamburger SV zieht, kann Ancelotti ganz entspannt das Münchner Brauchtum genießen. Der Italiener berichtete am Freitag entspannt von seinem Oktoberfestbesuch mit dem Trainer- und Betreuerstab, bei dem aber angeblich noch nicht auf den allseits erwarteten nächsten Sieg am Samstag (15.30 Uhr) im Volksparkstadion angestoßen wurde.

Lediglich zwei Maß habe man sich am Donnerstagabend im Festzelt gegönnt, berichtete Ancelotti am Morgen nach dem Wiesn-Besuch. „Es war schön. Wir haben Bier getrunken, aber nur zwei Liter – ich bin perfekt.“ Kater Fehlanzeige! Auf dem Fußballplatz werden aber ohnehin seine Spieler stehen, und die sollen wieder mit Vollgas zur Sache gehen, auch wenn vier Tage später die viel wichtigere Aufgabe in der Champions League bei Atlético Madrid auf die Bayern-Stars wartet. „Wir wollen beginnen wie gegen Hertha“, kündigte Ancelotti an.

Wenn es so kommen sollte, lässt das wenig Gutes erwarten für den HSV und besonders auch für Labbadia. Ancelotti weiß natürlich auch um die ausweglos erscheinende Situation seines Kollegen in Hamburg, aber sie wird sein Handeln nicht beeinflussen. „Ein Trainer ist immer unter Druck. Das ist normal bei unserer Arbeit“, bemerkte der Italiener vor seiner ersten Begegnung mit Labbadia. „Ich weiß, dass er ein fantastischer Spieler in der Bundesliga war“, erklärte Ancelotti.

Sogar einer mit Bayern-Vergangenheit. Vor mehr als 20 Jahren schoss der inzwischen 50 Jahre alte Labbadia in 82 Bundesligapartien 28 Tore für den Rekordmeister. Aber diese Verdienste wollen ihm die Bayern der Neuzeit nicht mit einem Punktgeschenk vergelten. „Wir müssen auf uns schauen, wir müssen unsere Punkte einsammeln, weil hinter uns jemand lauert“, erklärte Kapitän Philipp Lahm. Im Rückspiegel hat der Tabellenführer Borussia Dortmund auf der Verfolgungsjagd erblickt. „Dortmund ist unser Hauptgegner“, bekräftigte Ancelotti.

Die Münchner können bis zur nächsten Länderspielpause Anfang Oktober nicht vom Gas gehen. „Jetzt kommen wieder entscheidende Spiele in Hamburg, in Madrid und zuhause gegen Köln“, zählte Lahm auf.

Ancelotti will dabei die Belastung weiterhin klug verteilen. Er schöpft die Möglichkeiten seines Luxuskaders aus. Mats Hummels wird gegen den HSV Jérôme Boateng in der Abwehr ersetzen. Dazu hätten die beim 3:0 gegen Hertha ganz oder teilweise geschonten Youngster Joshua Kimmich, Renato Sanches und Kingsley Coman beste Einsatzchancen, verriet Ancelotti. Keine Pause erhalten Torwart Manuel Neuer und Torjäger Robert Lewandowski. Arjen Robben kommt nach seinem Tor-Comeback gegen Berlin erneut von der Bank. „Ich habe mit Robben gesprochen. Er kann die zweite Halbzeit spielen“, sagte Ancelotti.

Egal, wer spielt, die Erfolgsserie des FC Bayern gegen den HSV von 15 Pflichtspielen ohne Niederlage (zwölf Siege, drei Remis) sollte kaum reißen. Auch wenn Thomas Müller anmerkte: „Geschenkt wird uns nichts. Die Leistung müssen wir immer erstmal auf den Platz bringen.“

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion