Beschluss: Schrittweise Lockerungen für deutschen Sport

«Der Frühling 2021 wird anders sein als der Frühling vor einem Jahr», sagt Kanzlerin Angela Merkel nach der Bund-Länder-Konferenz. Dies könnte auch für den deutschen Amateur- und Breitensport gelten.
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Kanzlerin Angela Merkel verkündet eine schrittweise Öffnung für den Sport in Deutschland.Foto: Markus Schreiber/AP POOL/dpa/dpa
Epoch Times4. März 2021

Schrittweise Rückkehr aus dem Lockdown, aber noch ein langer Weg bis zur Normalität.

Nach monatelangem Stillstand gibt es für den deutschen Amateur- und Breitensport in der Corona-Pandemie erste Möglichkeiten für Lockerungen. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder vereinbart, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht.

Abhängig von regionalen Inzidenzwerten können die Bundesländer demnach als erste Maßnahme kontaktfreien Sport unter freiem Himmel in kleinen Gruppen mit maximal zehn Personen vorsehen. Dies gilt, wenn in einem Land oder eine Region eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern erreicht wird.

Sollte es eine stabile oder sinkende Inzidenz von unter 100 geben, kann zumindest „Individualsport alleine oder zu zweit und Sport in Gruppen von bis zu 20 Kindern bis 14 Jahren im Außenbereich“ ermöglicht werden.

Lockerungen bei dem Verbot von Zuschauern in der Fußball-Bundesliga und weiterem Profisport sind in dem Beschluss nicht genannt.

Erst in einem weiteren Schritt kann es nach 14 Tagen bei einer stabilen Inzidenz unter 50 wieder kontaktfreien Sport im Innenbereich oder Kontaktsport draußen geben. Damit könnte zum Beispiel der Besuch eines Fitnessstudios wieder ermöglicht werden. In dem Beschluss sind kontaktfreier Sport und Kontaktsport nicht näher definiert. Nach weiteren zwei Wochen wäre dann ebenfalls abhängig von der Inzidenz auch Kontaktsport in der Halle wieder denkbar.

Seit Monaten hatte der Lockdown Sportler im Hobby- und Leistungsbereich gebremst. Seit Anfang November darf nicht mehr gespielt, nicht einmal mehr trainiert werden. Der Deutsche Olympische Sportbund hatte am Dienstag in einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Wunsch nach einer Perspektive für den vereinsbasierten Sport geäußert. Dafür sei es „höchste Zeit“. Am Montag hatte der Deutsche Fußball-Bund ein Schreiben an das Kanzleramt und Bundesminister adressiert.

Die möglichen Öffnungen für den Sport sind dem Beschluss zufolge in diverse Schritte unterteilt. Ein Überblick:

Dritter Öffnungsschritt (in den ersten beiden ist der Sport nicht berücksichtigt):

– Wenn eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einem Land erreicht wird, dann kann kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen von maximal zehn Personen draußen ermöglicht werden.

– Bei einer stabilen oder sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 kann das jeweilige Land Individualsport mit maximal 5 Personen aus 2 Haushalten und Sport in Gruppen von bis zu zwanzig Kindern bis 14 Jahren im Außenbereich ermöglichen.

Vierter Öffnungsschritt:

– Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz 14 Tage lang nach dem vorigen Öffnungsschritt in der Region oder dem Land stabil bei unter 50 liegt, kann das Land kontaktfreien Sport drinnen und Kontaktsport draußen ermöglichen.

– Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz zwei Wochen nach dem vorigen Öffnungsschritt dagegen zwischen 50 und 100 kann kontaktfreier Sport drinnen sowie Kontaktsport draußen nur ermöglicht werden, wenn alle Teilnehmer einen negativen, tagesaktuellen Corona-Schnelltest vom gleichen Tag haben.

Fünfter Öffnungsschritt:

– Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz 14 Tage lang nach dem vorigen Öffnungsschritt in der Region oder dem Land stabil bei unter 50 liegt, kann das Land Kontaktsport in Innenräumen wieder vorsehen.

– Liegt 14 Tage nach dem vorigen Öffnungsschritt die Inzidenz dagegen zwischen 50 und 100, ist kein Kontaktsport in Innenräumen möglich. Es ist dann nur kontaktfreier Sport drinnen und Kontaktsport draußen – allerdings ohne die Erfordernis eines Tests – erlaubt.

Derzeit liegen 161 Kreise in Deutschland unter der Inzidenz-Schwelle von 50 oder darunter. Das ging aus Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Fachleute gehen wegen der Verbreitung ansteckender Varianten nicht davon aus, dass die Inzidenz in nächster Zeit flächendeckend fällt. (dpa)



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