Bundesliga, DFB-Team, Olympia: Wettbieten um TV-Pakete

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ARD-Programmdirektor Volker Herres bei einer Pressekonferenz von ARD und ZDF zur TV-Berichterstattung der EM.Foto: Rainer Jensen/dpa
Epoch Times13. April 2016
Fußball-Bundesliga, Fußball-Nationalmannschaft und Olympische Spiele – noch nie ist gleichzeitig um so wichtige und teure TV-Rechte für den deutschen Markt verhandelt worden.

„Das ist gerade eine spannende Phase im Sport-Rechtemarkt“, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres der Deutschen Presse-Agentur. Das Erste und das Zweite, lange Zeit die Sender mit den attraktivsten Sport-Übertragungen im Programm, könnten beim großen Poker als große Verlierer enden.

Spannend ist es laut Herres, „weil viele Rechte am Markt sind und wir an allen Stellen merken, wie sich der Wettbewerb noch einmal verschärft“. Die Preise ziehen weiter an, und ARD und ZDF stoßen immer öfter an ihre finanziellen Grenzen.

„Was neu ist, sind die Größenordnungen, über die jetzt gesprochen wird“, erklärte ZDF-Chefredakteur Peter Frey. „Es ist klar, dass man irgendwann die Decke erreicht hat.“ Bei den Olympia-Rechten gingen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender im Vorjahr bei den Paketen für 2018 bis 2024 erstmals leer aus und müssen nun mit dem US-Konzern Discovery über Sub-Lizenzen verhandeln.

Die Gespräche mit Discovery laufen, die Bundesliga hat ihre Ausschreibung zu Beginn der Woche eröffnet, und im Hintergrund läuft bereits das Wettbieten um die Fußball-Nationalmannschaft. Die Agentur CAA Eleven vermarktet für die UEFA die Qualifikationsspiele für die EM 2020 und die WM 2022, die neue Nationenliga sowie die Freundschaftspartien des DFB.

Drei verschiede Einzel-Pakete sind im Angebot, die nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur insgesamt 40 Spiele der DFB-Auswahl enthalten. Möglich ist auch, dass ein Sender alle drei Pakete erwirbt. Das wäre das umfangreichste Rechte-Portfolio mit deutschen Länderspielen, das es je gab. Und es wird nach Ansicht von Marktbeobachtern auch das teuerste sein.

„Spitzensport ist attraktive Ware für viele Anbieter“, sagte Herres. Die ARD „spürt, dass Druck im Markt ist und wir uns einem verstärkten Wettbewerb stellen müssen. Wir haben es erlebt bei den Olympischen Spielen, dass ein Angebot auf dem Markt war, das für uns in der Höhe indiskutabel gewesen wäre.“ Discovery zahlt für die europa-weiten Olympia-Rechte 1,3 Milliarden Euro.

Konkurrent der öffentlich-rechtlichen Sender bei den UEFA-Rechten für die Länderspiele dürfte vor allem wieder RTL sein. Der Privatsender übertrug bereits mit großem Quoten-Erfolg die Qualifikationsspiele der deutschen Mannschaft für die EM 2016 und zeigt auch die für die WM 2018.

Im laufenden Jahr haben ARD und ZDF mit der Fußball-EM in Frankreich und den Olympische Spielen in Rio noch die sportlichen Highlights im Angebot. Wenn es schlecht läuft, könnten das so etwas wie Abschiedsvorstellungen sein.

„Wir sind im Gespräch mit den Rechte-Inhabern und werden sehen, was dabei rauskommt“, kommentierte ZDF-Chefredakteur Frey: „Gewissheit gab es nie, es gab immer Konkurrenten.“ Und ARD-Programmchef Herres sagte: „Wir sind immer in dem Bewusstsein, dass wir vermutlich nicht alles bei uns haben können.“

(dpa)

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