Chepngetich beim Nacht- und Hitze-Marathon Weltmeisterin

Die Szene hatte etwas Gespenstisches: Mitten in der Nacht bestritten die Marathonläuferinnen in Doha ihr WM-Rennen. Die Favoritin aus Kenia setzt sich ab, als ihre Konkurrentinnen nach Trinkflaschen greifen.
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Die Kenianerin Ruth Chepngetich lief beim WM-Marathon als Erste durchs Ziel.Foto: Petr David Josek/AP/dpa
Epoch Times28. September 2019

Die Kenianerin Ruth Chepngetich hat beim ersten Nacht-Marathon bei der Leichtathletik-WM der Hitze getrotzt und Gold gewonnen.

Die 25-Jährige setzte sich in Doha bei mehr als 30 Grad Celsius nach 2:32:43 Stunden durch. Es war die langsamste Siegeszeit der WM-Geschichte. Nur 40 der 68 gestarteten Teilnehmerinnen kamen in Katars Hauptstadt ins Ziel.

„Es war ein hartes Rennen. Ich bin sehr glücklich über den Sieg und darüber, Gold nach Kenia zu bringen. Ich möchte eine weitere in Tokio gewinnen“, sagte Chepngetich nach der Tortur über 42,195 Kilometer und mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020.

Als Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, das Staatsoberhaupt des Emirats, um Mitternacht den Startschuss gab, wurden 32,7 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 73,3 Prozent gemessen.

Auf dem Kurs über sechs Runden á 7 Kilometer an der Strandpromenade Corniche verschärfte Chepngetich bei einer Verpflegungsstation nach 35 Kilometern entscheidend das Tempo und setzte sich ab. Silber ging an Bahrain und Titelverteidigerin Rose Chelimo: Die gebürtige Kenianerin kam nach 2:33:46 Stunden ins Ziel vor Helalia Johannes aus Namibia (2:34:15).

„Es war sehr heiß, die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch“, sagte Johannes, während ihr Sturzbäche von Schweiß über den Körper liefen. Eine deutsche Teilnehmerin auf der klassischen 42,195-Kilometer-Strecke war nicht am Start. Mit zunehmender Renndauer hatten immer mehr Teilnehmerinnen aufgegeben.

Die Marathon- und Geher-Wettbewerbe finden erstmals in der WM-Geschichte mitten in der Nacht statt. Nur am Anfang standen noch zahlreiche Zuschauer an der Strecke. Bei Chepngetich Zieleinlauf war kaum Jubel zu hören. Immerhin bekam die Siegerin ein Küsschen von Weltverbandspräsident Sebastian Coe.

Die Kenianerin hatte sich mit ihrem Streckenrekord beim Dubai-Marathon Ende Januar als WM-Favoritin empfohlen. Damals gewann sie in 2:17:08 Stunden – die drittbeste je gelaufene Zeit. Nur Weltrekordlerin Paula Radcliffe (Großbritannien/2:15:25) und Afrika-Rekordlerin Mary Keitany (Kenia/2:17:01) waren schneller. (dpa)



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