Deutsche Beach-Stars vor WM der Fragezeichen

Berlin (dpa) - Die besten deutschen Sandwühler stehen vor einer WM mit vielen Unbekannten - und ausgerechnet jetzt gibt es Stress um die Vermarktung der Nationalteams. Einige Top-Athleten wollen eine Vereinbarung mit der Deutschen Volley Sport…
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Das aufstrebende Duo Chantal Laboureur (r) und Julia Sude wird mit einem Startplatz neben drei Nationalteams belohnt.Foto: Oliver Mehlis/dpa
Epoch Times25. Juni 2015
Die besten deutschen Sandwühler stehen vor einer WM mit vielen Unbekannten – und ausgerechnet jetzt gibt es Stress um die Vermarktung der Nationalteams.

Einige Top-Athleten wollen eine Vereinbarung mit der Deutschen Volley Sport GmbH (DVS), einem Dienstleister des nationalen Verbandes, nicht unterschreiben. Die DVS fordert für den Markennamen „Nationalteam“ 15 000 Euro Lizenzgebühr.

„Das ist eine völlig utopische Forderung, da sind wir Athleten uns einig“, bemerkte Beachvolleyball-Vizeweltmeisterin Britta Büthe: „Auch im Verband scheinen sich nicht alle einig zu sein, ob dies realistisch ist.“ Andreas Künkler, Vizepräsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) für Beach, hält den Zeitpunkt des Streits für ungünstig, sieht sich aber für den sportlichen Bereich zuständig: „Das ist eine Vermarktungsangelegenheit und Sache der DVS.“

Der oft kritisierte Weltverband FIVB hat sein am 27. Juni in den Niederlanden startendes Weltchampionat der Beachvolleyballer aufgewertet: Erstmals in der WM-Historie winkt den Weltmeister-Duos bei den Männern und Frauen ein Direkt-Ticket für die Olympischen Spiele, die im kommenden Jahr in Rio de Janeiro gerade für die Beach-Stars an der Copacabana äußerst attraktiv sind.

„Auf dem Weg zu Olympia ist die WM natürlich ein Höhepunkt“, betonte Britta Büthe, die mit ihrer Stuttgarter Partnerin Karla Borger vor zwei Jahren in Polen überraschend als erstes europäisches Frauenteam überhaupt die WM-Silbermedaille holten. Die Vize-Weltmeisterinnen sowie die WM-Dritten von Stare Jablonki, Jonathan Erdmann und Kay Matysik, tragen nach Top-Platzierungen auf der diesjährigen Welttour auch für die in vier niederländischen Städten ausgetragene WM 2015 die größten deutschen Hoffnungen.

Borger/Büthe gewannen in Luzern ein Open-Turnier und damit erstmals auf der Welttour. Die Berliner Erdmann/Matysik eroberten in Russland Platz drei beim Grand Slam. „Moskau war ein Super-Jahresstart, danach war es leider etwas wechselhaft“, schränkte Blocker Erdmann (27) jedoch ein. Bei den Frauen wird das aufstrebende Duo Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) mit einem Startplatz neben drei Nationalteams belohnt.

Erdmann/Matysik, wie alle deutschen Beach-Nationalteams als eine Art eigene Sportfirma unterwegs, haben ihren Etat für die vorolympische Saison auf 150 000 Euro aufgestockt. Im Olympia-Jahr 2012, das beiden Rang neun in London gebracht hatte, waren es noch 100 000 Euro. Die Sponsorensuche ist schwierig. Der DVV-Zuschuss beträgt abhängig von den Leistungen auf der Welttour knapp 30 000 Euro. Bedingung dafür: Je 15 000 Euro fordert der Verband für 2015 und 2016 mit dem Hinweis, Nationalteam sei ein lukrativer Titel zur Eigenvermarktung.

„Das ist einfach zu fett“, meinte Erdmann: „Der Verband schießt uns vor den Bug.“ Matysik hat den Ärger darüber öffentlich gemacht und damit „alle sehr aufgescheucht“. Als Athletensprecher hatte der Routinier bei allen Nationalmannschafts-Kollegen die Vorstellungen eingeholt und weitergegeben – die sich dann allerdings in den Athletenvereinbarungen kaum wiederfanden. „Entweder der Verband bezahlt komplett und wir sind dann Angestellte. Oder wir sind weiter als freie Unternehmer unterwegs“, monierte Matysik (35).

Auch mit einer Anzahl von Pflicht-Teilnahmen an der nationalen Serie während der Zeit der Olympia-Qualifikation sind die Nationalteams, zu denen noch die WM-Starter Alexander Walkenhorst und Stefan Windscheif (Essen), Katrin Holtwick und Ilka Semmler (Essen) sowie Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) gehören, nicht einverstanden. „Es wird sich in den aktuellen Verträgen etwas ändern. Und jeder weiß jetzt, dass eine langfristige Lösung her muss“, betonte Matysik.

(dpa)

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