Deutscher Ethikrat: Keine Impfbevorzugung für Profisportler

Berlin (dpa) - Eine bevorzugte Impfung von Profisportlern, die an den Olympischen Spielen oder anderen internationalen Meisterschaften teilnehmen, ist aus Sicht des Deutschen Ethikrates nicht vertretbar.„Profisportler haben aus sich selbst…
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Corona-Impfung.Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa
Epoch Times4. Februar 2021

Berlin (dpa) – Eine bevorzugte Impfung von Profisportlern, die an den Olympischen Spielen oder anderen internationalen Meisterschaften teilnehmen, ist aus Sicht des Deutschen Ethikrates nicht vertretbar.

„Profisportler haben aus sich selbst heraus im Vergleich zu den Hochrisikogruppen deutlich geringere Risiken und setzen sich selbst auch nicht für andere Risiken aus. Deswegen würde ich sagen, dass Profisportler nicht unter diese Priorisierungsregeln fallen und man da nicht eine Art von Sonderausnahme machen sollte“, sagte die Vorsitzende des Ethikrates, Alena Buyx (43).

Der Ethikrat, die Ständige Impfkommission und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina haben einen rechtsethischen Rahmen ausgearbeitet. Für die Priorisierung sollen diejenigen bevorzugt geimpft werden, die besonders gefährdet sind, besonders hohe Risiken haben, sich aber auch selbst besonderen Risiken für die Gesellschaft aussetzen. „Deswegen gibt es aus unserer Sicht keinen ethischen Grund, Gruppen, die nicht darunter fallen, zu bevorzugen“, sage Buyx in Bezug auf den Profisport.

Diese Argumentation treffe auch bei der Frage zu, ob es vertretbar wäre, geimpfte Zuschauer zu Sportveranstaltungen zuzulassen. „Es wird zunächst erstmal die Entscheidung getroffen werden müssen, ob die Veranstaltungen unter den jeweils gegebenen Umständen stattfinden können und deswegen gehe ich davon aus, dass wir das nicht im Einzelnen auseinander dividieren können und müssen“, sagte Buyx.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt den Wunsch bekräftigt, dass sich möglichst viele Sportler vor ihrer Reise zu den Olympischen Spielen in Japan impfen lassen. Für möglichst rechtzeitige Corona-Impfungen der Teilnehmer der Tokio-Spiele sollen alle 206 Nationalen Olympischen Komitees nach dem Willen des Internationalen Olympische Komitees Gespräche mit den jeweiligen Regierungen aufnehmen. (dpa)



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