DFB-Angriffspuzzle gegen Italien im zweiten EM-Spiel

Italien ist bisher immer ein unangenehmer Gegner für die deutschen Fußballerinnen gewesen. Nach dem 0:0 gegen Schweden ist vor allem die Offensive gefordert, Lösungen zu finden. Abschlussschwäche kann sich das DFB-Team nicht mehr leisten. Wer stürmt neben Mittag?
Titelbild
Bundestrainerin Steffi Jones muss überlegen, wer neben Anja Mittag stürmt.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times20. Juli 2017

Für die Nagelprobe gegen Italien muss Nationaltrainerin Steffi Jones ein kniffliges Angriffspuzzle lösen.

Nach der Verletzung von Stürmerin Svenja Huth zum Auftakt der Fußball-Europameisterschaft gegen Schweden ist an der Seite der gesetzten Anja Mittag plötzlich wieder eine Stelle in der Offensive des deutschen Nationalteams vakant geworden. Weil Topangreiferin Alexandra Popp sich in der Vorbereitung am Knie verletzte, war Huth als Mittag-Partnerin auserkoren worden.

Doch der – beim 0:0 gegen Schweden erlittene – Muskelfaserriss stoppte die 26-Jährige von Turbine Potsdam bis auf weiteres in ihrem Bestreben, den gerade erworbenen EM-Stammplatz zu verteidigen. „Das tut natürlich weh. Nicht nur für Svenja, sondern auch für uns als Mannschaft. Sie ist eine wichtige Spielerin, die immer für Unruhe sorgt – egal gegen welche Abwehr“, sagte Babett Peter mit Blick auf das zweite Vorrundenspiel in der Gruppe B am Freitag (20.45 Uhr) in Tilburg. Die Innenverteidigerin findet aber auch: „Wir haben noch genügend Spielerinnen und Qualität, um trotzdem Lösungen zu finden.“

Exakt darum wird es gehen im 27. Länderspiel-Duell (14 Siege, acht Unentschieden, vier Niederlagen) mit Italien. Jones rechnet mit einem defensiv eingestellten Team von Trainer Antonio Cambrini, das sein Heil in sporadischen Gegenangriffen sucht. „Wir erwarten einen tief stehenden Gegner, der sehr kompakt auftritt. Italien arbeitet viel mit langen Bällen und wird versuchen sein Konterspiel aufzuziehen“, erklärte Jones.

Und wer soll es neben Mittag vorn richten? Als Huth-Ersatz kommen vor allem die Neu-Münchnerin Mandy Islacker, die nach ihrer Einwechslung gegen Schweden einige gute Aktionen hatte, und die quirlige Hasret Kayikci (SC Freiburg) in Frage. Für Islacker spricht die größere Wucht und körperliche Präsenz, sowie die größere Erfahrung. Darüber hinaus dürfte Jones nichts an der Startelf ändern.

„Ähnlich“ wie die Schwedinnen, „wenn nicht sogar ein bisschen defensiver“ würden die Südeuropäerinnen auftreten, ergänzte Peter. Die Abwehrchefin mahnt, die Konzentration in der Verteidigung ständig hochzuhalten. „Es ist nicht so leicht, wenn man defensiv nicht so sehr gefordert ist, aber dennoch 90 Minuten lang fokussiert sein muss.“ In den ein oder zwei Situationen müsse man dann „einfach da sein“.

Vorsicht ist vor allem bei Italiens Sturmhoffnung Ilaria Mauro geboten. Die 29 Jahre alte Bundesliga-erfahrene Angreiferin, die ihr Gastspiel in Potsdam schon nach gut einem Jahr im vorigen Sommer beendete, verhalf dem italienischen Spitzenclub aus Florenz mit 16 Toren in 21 Spielen zum ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Mauro traf auch beim 1:2 gegen Russland zum EM-Start und hat nach dem Frusterlebnis ihre Kampflust und ihren Optimismus wiederentdeckt. „Wir wissen, das Deutschland und Schweden die stärksten Teams in unserer Gruppe sind. Aber wir werden kämpfen und versuchen, gegen Deutschland zu gewinnen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen kann“, sagte Mauro.

In der Defensive konzentriert wie gegen Schweden, aber mit präziserem Spiel im vorderen Drittel und mehr Durchschlagskraft – das sind die Aufgaben, die der achtmalige Europameister gegen die bissigen und nicht immer ganz fair agierenden Italienerinnen zu meistern hat. „Wir müssen den Torabschluss verbessern“, fordert Schult, und ergänzt mit Blick auf den Viertelfinaleinzug und den Kampf um den Gruppensieg: „Wir müssen jetzt punkten. Da gibt es kein Larifari.“

Die voraussichtliche Aufstellung der DFB-Elf:

Schult – Blässe, Henning, Peter, Simon – Demann – Magull, Däbritz – Marozsan – Mittag, Islacker  (dpa)



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