Die Herausforderungen beim Formel-1-GP in Montréal

Die Machtverhältnisse haben in der Formel 1 gewechselt. Ferrari tritt auch in Montréal als Favorit an. Mercedes hofft, die Rätsel um den ominösen Leistungseinbruch von Superstar Lewis Hamilton und seinem Silberpfeil von Monaco zumindest etwas…
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Ferrari tritt nach dem Leistungseinbruch von Mercedes in Kanada als Favorit an.Foto: Frank Augstein/dpa
Epoch Times8. Juni 2017

Die Machtverhältnisse haben in der Formel 1 gewechselt. Ferrari tritt auch in Montréal als Favorit an. Mercedes hofft, die Rätsel um den ominösen Leistungseinbruch von Superstar Lewis Hamilton und seinem Silberpfeil von Monaco zumindest etwas gelöst zu haben.

Erkenntnisse für das Rennen am Sonntag werden erst die Trainingsfahrten am Freitag und dann vor allem die Qualifikation am Samstag auf dem Circuit Gilles Villeneuve bringen.

Warum ist Ferrari auf einmal besser als Mercedes?

Manche vermuten, dass Ferrari die Testfahrten 2016 mit den Reifen für 2017 effizienter nutzte. Denn nicht der nach wie vor leistungsstarke Mercedes-Motor macht Rivale Hamilton und seinem Teamkollegen Valtteri Bottas zu schaffen. Es ist das Zusammenspiel des Wagens mit den Reifen. Nur in bestimmten Phasen harmonieren beide. Der neue Ferrari SF50H gibt sich weniger launenhaft. Vettel soll mehrfach bei Lieferant Pirelli in Mailand gewesen sein, um Eindrücke mit den Reifen-Ingenieuren auszutauschen. „Ein Fahrer seiner Erfahrung hat sich dadurch so viel Wissen angeeignet, dass er mit seinen Technikern bei Ferrari Abstimmungen ausarbeiten konnte, die nötig sind um die Reifen im optimalen Betriebsfenster zu halten“, erklärte dem Magazin „auto, motor und sport“ zufolge jüngst Pirelli-Präsident Marco Tronchetti Provera.

Welche Gefahren birgt der Kurs auch für Vettel?

Es ist nicht so eng wie Monaco. Aber Fehler verzeiht dieser Kurs in manchen Abschnitten auch nicht. Einer trägt den Namen „Wall of Champions“, es ist die Schikane vor dem Ziel. Der Name kommt nicht von ungefähr: Die Liste ruhmreicher und hochdekorierter Fahrer, die mit ihren Autos unliebsame Begegnung mit der Mauer machten, ist lang. Auch Vettel gehört dazu. 2011 krachte er mit seinem Red Bull im Training in die Mauer. Gewinnen konnte Vettel erst einmal in Montréal, Hamilton hingegen fünfmal.

Vor welche Herausforderungen stellt die Strecke Fahrer und Autos?

Es ist die Mischung aus langen Gerade mit maximalem Speed und engen Kurven, vor denen die Piloten mächtig in die Bremse treten müssen, die für Fahrer und Autos zur extremen Belastung wird. Beispiel Kurve 10: Vor der Haarnadel-Kurve erreichen die Autos rund 300 Stundenkilometer. Auf etwa 120 Metern bremsen die Fahrer auf etwas mehr als 60 Stundenkilometer herunter. Beispiel Kurve 13: Vor der Schikane erreichen die Autos rund 320 Stundenkilometer. Binnen weniger als 100 Metern müssen sie auf etwa 140 Stundenkilometer heruntergebremst werden.

Die Fahrer müssen dabei mit enormen Verzögerungskräften klarkommen, die Bremsen der mit wenig Abtrieb ausgestatteten Autos müssen enorme Temperaturen aushalten, die wiederum auch Einfluss auf die Reifen haben. „Das Rennen ist ein Kampf über 70 Runden, um die Temperaturen im Griff zu behalten“, erklärt die Mercedes-Presseabteilung. Hohe Außentemperaturen können diesen Kampf zusätzlich erschweren.

Könnte das Thema Teamorder wieder hochkochen?

Es dürfte sicherlich ein Thema vorher sein. Und womöglich auch wieder im Rennen. Selbst wenn irgendwie alle Beteiligten davon wenig bis gar nichts wissen wollen. Nachdem Vettel aber in Monaco dank besserer Boxenstopp-Taktik an Teamkollege Kimi Räikkönen vorbei zum Sieg fuhr, wird gerade beim strategielastigen Kanada-Rennen besonders darauf geachtet werden. Denn den Kampf um den Titel machen derzeit WM-Spitzenreiter Vettel und WM-Verfolger Hamilton aus. Der viermalige Weltmeister liegt 25 Punkte vor dem dreimaligen Champion. (dpa)



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