Ein Trio zittert vor dem Bundesliga-Abstieg

Titelbild
Die Stuttgarter Fans hoffen auf das Wunder.Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Epoch Times12. Mai 2016
Drei Fußball-Bundesligisten zittern noch – und rechnen vorsichtshalber schon jetzt genau nach. Ein Absturz in die Zweitklassigkeit kostet zig Millionen Euro. Je glorreicher die Vergangenheit, desto teuerer wird es.

VFB STUTTGART:

Die Schwaben sind schuldenfrei. Im vergangenen Sommer meldete der Club ein Vereinsvermögen in Höhe von 9,6 Millionen Euro. Bei einem Absturz in die Zweite Liga müsste der Verein seine Reserven aber angreifen. TV-Geld, Zuschauereinnahmen, Zahlungen von Sponsoren – alles würde abnehmen.

Schon im vergangenen Geschäftsjahr waren die TV-Einnahmen um 8,6 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr, in der Zweiten Liga würden aus zuletzt 32,5 Millionen Euro wohl nur noch rund ein Drittel davon. In der Bundesliga nimmt Stuttgart pro Spieltag etwa eine Million Euro durch verkaufte Tickets ein. In Liga 2 könnte diese Summe auf nur noch 350 000 Euro je Heimspiel sinken.

Als Bundesligist generierte der VfB zuletzt rund 35 Millionen Euro Sponsoring- und Marketingeinnahmen. Der Hauptsponsor hat seinen Vertrag zwar erst bis 2019 verlängert. Doch als Zweitligist ist der Werbewert des Traditionsvereins deutlich geringer.

WERDER BREMEN:

Die soliden Hanseaten waren lange Zeit auch finanziell ein Vorbild, doch zuletzt schloss der Club das vierte Geschäftsjahr in Serie mit einem deutlichen Minus ab. Zum Ende dieser Saison soll es erstmals wieder eine schwarze Null geben. Im Falle eines Abstiegs wird der Konsolidierungskurs unmöglich. Der Club rechnet beim Absturz mit rund 40 Millionen weniger Umsatz.

Den größten Verlust macht auch Werder bei den TV-Einnahmen, die vergangene Saison noch 30,6 Millionen Euro betrugen und auch in dieser Spielzeit in einer ähnlichen Größenordnung liegen dürften. In der 2. Liga wäre es ungefähr ein Drittel.

Der Vertrag mit Trikotsponsor Wiesenhof läuft noch bis Sommer 2017 und bringt ungefähr ein Drittel der Sponsoring-Einnahmen von rund 22 Millionen. Die für den Sommer geplanten Verhandlungen über eine weitere Zusammenarbeit würden bei einem Abstieg schwierig, weil der Werbewert als Zweitligist deutlich abnimmt. Schwer kalkulierbar ist, wie sich die Zuschauereinnahmen von zuletzt rund 23 Millionen pro Saison entwickeln. Sicher aber werden sie weniger.

EINTRACHT FRANKFURT:

„Mit einem Umsatz von 103 Millionen, einem Eigenkapital von 8,8 Millionen und Bankverbindlichkeiten von null Euro“ – so wird der langjährige Vorstandschef Heribert Bruchhagen die Eintracht am Ende dieser Saison an seine Nachfolger übergeben. Der Verein ist kerngesund. Und trotzdem weiß jeder: Ein Abstieg in diesem Jahr wäre sogar noch teurer als jener nach der Saison 2010/11. Die DFL hat dem Verein bereits signalisiert, in diesem Fall Transfererlöse von mehr als zehn Millionen Euro erwirtschaften zu müssen. Insider rechnen mit einer Reduzierung des Spieleretats um etwa 30 Prozent.

Deutlich weniger TV-Gelder, deutlich weniger Zuschauereinnahmen – die Grundprobleme eines Absteigers träfen auch die Eintracht. In ihrem Fall kommt aber noch hinzu, dass der Vertrag mit Hauptsponsor Alfa Romeo ausläuft und ein neuer Geldgeber erst noch gesucht werden muss. Der würde in der 2. Liga natürlich deutlich weniger zahlen – genauso wie der neue TV-Vertrag den 18 Erstliga-Clubs einen deutlich größeren Zuwachs beschert als den Vereinen der Zweiten Liga. Drinbleiben oder absteigen – das macht in diesem Jahr einen noch größeren Unterschied als je zuvor.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion