FIFA-Kongress bestimmt WM-Gastgeber 2026

Favoritensieg oder überraschende Wende für den Außenseiter: Der FIFA-Kongress entscheidet in Moskau über den WM-Gastgeber. Das Amerika-Trio aus den USA, Mexiko und Kanada besitzt die besten Karten. Doch auch in der Vergangenheit gab es Überraschungen.
Epoch Times13. Juni 2018

Bis zum Abend warben die Kandidaten für die WM 2026 noch in Moskauer Luxushotels um die letzten und womöglich entscheidenden Stimmen. Heute wählt der FIFA-Kongress im Expocenter der russischen Hauptstadt (8.00 Uhr) den Ausrichter der ersten Weltmeisterschaft mit 48 Teilnehmern.

Der Dreierbund aus den USA, Mexiko und Kanada geht als Favorit in das Duell mit Außenseiter Marokko. Aber schon bei früheren Wahlen des WM-Gastgebers gab es kurz vor Schluss immer wieder überraschende Wendungen. Das Wichtigste zum Treffen der 211 Mitgliedsverbände der FIFA im Überblick:

Wer wählt: Eigentlich gibt es 207 stimmberechtigte Verbände, die über den Ausrichter entscheiden, da die Bewerber selbst nicht votieren dürfen. Der kosovarische Verband schickt aber nach dem Tod seines Präsidenten keine Delegation. Ob aus Ghanas Verband nach dem korruptionsbedingten Rücktritt seines Chef jemand abstimmt, ist offen. Die marokkanischen Bewerber fordern zudem, dass die vier Verbände der amerikanischen Außengebiete von der Wahl ausgeschlossen werden.

Was braucht es zum Sieg: Zum Wahlsieg reicht am Ende die einfache Mehrheit der abgegebenen und gültigen Stimmen. Dabei gibt es auch noch eine dritte Option: Weder das Amerika-Trio noch Marokko zu wählen, und damit das Verfahren für weitere Interessenten zu öffnen. Dies gilt jedoch als ausgeschlossen.

Wie ist die Ausgangslage: Marokko hatte in einem FIFA-Evaluierungsbericht die deutlich schlechteren Noten bekommen. Risiken beschrieben die Prüfer in den Bereichen Stadionbau, Hotels und Transport. Beispielsweise neun Arenen müssten komplett neu errichtet werden. Das amerikanische Trio erhielt in diesen Kategorien jeweils eine positive Bewertung. Schlechter waren sie im Vergleich zum Kontrahenten nur im Bereich der erwarteten staatlichen Unterstützung. US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Monaten mit Drohungen gegen Länder, die nicht für die USA stimmen wollen, in den Wahlkampf eingegriffen. Zuvor hatte er durch seine Einwanderungspolitik der US-Kandidatur eher geschadet. Allerdings gab er zuletzt einem Bericht der „New York Times“ zufolge die Garantie, dass alle Spieler, Offizielle und Fans zur WM einreisen dürften.

Wen wählt der deutsche Fußball: Der DFB hat dem Amerika-Trio seine Stimme zugesagt. „Wegen des neuen Formats eines WM-Turniers mit 48 Mannschaften haben es kleinere Länder ohne umfangreiche Stadionkapazitäten schwerer, erfolgreich als Ausrichter anzutreten“, sagte Verbandschef Reinhard Grindel. Dabei kritisierte er zugleich Trump für dessen Einfluss auf den Wahlkampf: „Es ist erfreulich, dass beide Bewerbungen nach einem fairen und transparenten Verfahren auf dem Kongress zur Abstimmung stehen“, sagte Grindel. „Umso bedauerlicher waren die politischen Interventionen des US-Präsidenten, die dem Fair-Play-Gedanken der FIFA widersprechen.“

Wie war es früher: Bis zur skandalumtosten Vergabe der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar, die beide vorab nicht favorisiert waren, entschied das damalige FIFA-Exekutivkomitee über die Gastgeber. Diese Regelung wurde geändert, nachdem eine Vielzahl der Mitglieder der früheren Weltverbandsregierung der Korruption überführt wurde. So wurde im Jahr 2010 abgestimmt:

Das Wahlergebnis bei der Vergabe für die WM 2018:

Kandidat 1. Wahlgang 2. Wahlgang Russland 9 13 Spanien&Portugal 7 7 Niederlande&Belgien 4 2 England 2 –

Das Wahlergebnis bei der Vergabe für die WM 2022:

Kandidat 1. Wahlgang 2. Wahlgang 3. Wahlgang 4. Wahlgang Katar 11 10 11 14 USA 3 5 6 8 Südkorea 4 5 5 – Japan 3 2 – – Australien 1 – – -(dpa)



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