DFB-Frauen zurück in Ottawa: Lockeres Training und Spaß

Ottawa (dpa) - Nach einer fröhlichen Fahrradtour und einem lockeren Lauftraining gab Bundestrainerin Silvia Neid den deutschen Fußballerinnen erst einmal frei. Die Spielerinnen sollten den Kopf freibekommen für das erste K.o.-Spiel und dann am…
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Bundestrainerin Silvia Neid kennt den Gegner im Achtelfinale noch nicht.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times17. Juni 2015
Nach einer fröhlichen Fahrradtour und einem lockeren Lauftraining gab Bundestrainerin Silvia Neid den deutschen Fußballerinnen erst einmal frei. Die Spielerinnen sollten den Kopf freibekommen für das erste K.o.-Spiel und dann am Fernseher beobachten, wer am Samstag Gegner sein wird.

Vor den letzten Vorrundenpartien und den zwei spielfreien Tagen bei der Frauen-WM in Kanada stand nämlich nur fest, dass die Niederlande oder Schweden in der Runde der letzten 16 in Kanadas Hauptstadt auf den Europameister warten.

Im ersten K.o.-Spiel dieser WM muss allerdings eine Steigerung her, denn trotz des Gruppensieges hatte der schwache Auftritt beim 4:0 in Winnipeg gegen Thailand das Team genervt. Noch am Montagabend war die Thailand-Begegnung auf Initiative von Torhüterin Nadine Angerer in internen Gesprächen ohne die Bundestrainerin und deren Assistentin Ulrike Ballweg aufgearbeitet worden. „Das Spiel kann man so nicht stehen lassen“, sagte die ehemalige Weltfußballerin.

Nach der „regenerativen Radtour“ war der größte Ärger der DFB-Spielerinnen über das eigene Unvermögen allerdings verraucht. Lust und Zuversicht kehrten zurück. „Die Tour hat viel Spaß gemacht, wir hatten schönes Wetter und sind direkt am Kanal entlang gefahren“, berichtete Melanie Leupolz. Trotz der Auszeichnung als beste Spielerin der Partie gegen Thailand war die Stürmerin unglücklich angesichts der Team-Darbietung.

Nicht nur die mangelhafte Leistung nervt, sondern auch die Fußball-Rechenspiele in Kanada. Schon vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Asiatinnen hatte Tabea Kemme im Bezug auf den Gruppensieg gesagt: „Ich bin doch nicht bei der Mathematik-Olympiade.“ Die Kommissars-Anwärterin aus Potsdam überlässt die Rechnerei lieber ihrer Zimmerkollegin Almuth Schult. Die zweite Torhüterin des DFB ist bekannt dafür, alle möglichen Konstellationen im Vorhinein akribisch durchzuspielen. „Mich macht die ganze Rechnerei eher nervöser“, meinte Kemme.

Vielleicht wird sie als Expertin für die Männer-EM im nächsten Jahr verpflichtet. Denn ein solches Rechenschieber-Szenario droht auch den Teams in Frankreich. Dann sind ebenfalls 24 statt 16 Mannschaften am Ball. Man darf jetzt schon gespannt sein auf die Diskussionen von Trainern, Spielern und Fans.

Der Modus und das Reglement dieser Frauen-WM haben sich durch die Erweiterung auf 24 Teams ziemlich verkompliziert. Fest stand nur, dass die DFB-Elf als Sieger der Gruppe B am Samstag in Ottawa einen der vier besten Gruppen-Dritten um den Viertelfinale spielen würde. Nach den Dienstag-Spielen war für das Team von Neid allerdings klar, dass der Achtelfinal-Gegner Niederlande oder Schweden heißen würde.

Der komplexe Modus führt dazu, dass die zusätzlichen Achtelfinal-Kandidaten (Gruppen-Dritte) unter Umständen tagelang nicht wissen, ob sie den Sprung in die Runde der besten 16 geschafft haben oder vorzeitig die Koffer packen müssen. Die von Martina Voss-Tecklenburg trainierten Schweizerinnen beispielsweise verpassten durch das 1:2 gegen Kamerun den zum automatischen Achtelfinal-Einzug genügenden zweiten Platz. Doch wenige Stunden später, nach Abschluss der Partien in Gruppe D, stand für den WM-Neuling fest, dass es wegen der guten Torfdifferenz für einen Platz im „Lucky-Looser-Quartett“ reicht.

Solche Sorgen hatten die deutschen Frauen nicht: „Wir freuen uns, wieder zurück zu sein“, sagte Celia Sasic nach der Rückkehr nach Ottawa. „Das bedeutet nämlich, dass die Gruppenphase beendet ist und wir ins Achtelfinale eingezogen sind.“ Die ersten beiden Spiele (10:0 gegen die Elfenbeinküste, 1:1 gegen Norwegen) hatte das deutsche Team in Kanadas Hauptstadt ausgetragen.

(dpa)

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