Gereizte Stimmung bei Arsenal vor Barça-Spiel

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Arsène Wenger ist seit 1996 Arsenals Teammanager.Foto: Andy Rain/dpa
Epoch Times15. März 2016
Der FC Arsenal steht vor einer Zerreißprobe. In der englischen Premier League ist der Titel weit entfernt, der historische Hattrick im FA Cup hat sich erledigt und einige Fans fordern die Entlassung des Dauer-Trainers Arsène Wenger.

Das Achtelfinal-Rückspiel am Mittwoch in der Champions League beim FC Barcelona rückt in den Hintergrund. Nach dem 0:2 im Hinspiel gegen Lionel Messi und Co. wäre ein Weiterkommen des Teams um die Fußball-Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker ohnehin eine Sensation.

Denn an eine Überraschung bei den Katalanen glaubt fast niemand. Bei Arsenal ist daher Wenger das Thema Nummer eins. Seit 1996 coacht er die Gunners. Mit dem Elsässer gewann der Verein drei Meisterschaften und sechsmal den FA Cup. Doch nun wenden sich immer mehr Fans vom 66 Jahre alten Trainer ab. Nie zuvor in den 20 Jahren war die Stimmung so zwiegespalten bei den Nord-Londonern.

Nicht ohne Grund kommt es bei den geplanten Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern wie Özil und Alexis Sanchez (beide Kontrakte enden 2018) nicht zu Abschlüssen. „Nach den jüngsten Turbulenzen befürchtet man, dass sich das Duo woanders umsehen wird“, spekulierte die „Daily Mail“. Vieles hängt von Wenger ab.

Und der eloquente Franzose gerät bei den eigenen Anhängern unter Beschuss. „Danke für die Erinnerungen, aber es Zeit, Goodbye zu sagen“, war kürzlich auf einem Plakat im heimischen Emirates Stadium zu lesen. Nach dem 1:2 am Sonntag im FA Cup gegen Watford gab es vor dem Stadion Tumulte zwischen Pro- und Anti-Wenger-Fans.

„Sollte die Meuterei auf der Tribüne weitergehen, könnte Wenger das Undenkbare tun und vor Ende seines Vertrages (bis 2017) den Club verlassen“, schrieb die englische Zeitung „Daily Mail“. Auch Arsenal-Ikone Ian Wright erklärte in seiner Kolumne im Boulevard-Blatt „The Sun“: „Es tut sehr weh das zu sagen, aber Arsène Wengers Liebesaffäre mit Arsenal könnte in einer Scheidung enden.“

Angst um seinen Job muss er allerdings nicht haben. Von Arsenal-Eigentümer Stan Kroenke gibt es volle Rückendeckung. Dennoch reagierte der Coach angeschlagen auf die negative Stimmung im Umfeld. „Es wird zu einer Farce“, schimpfte Wenger. „Was im Moment los ist, ist sehr, sehr schwer für die Spieler.“ Gleichzeitig empfahl der Trainer: „Beurteilt uns nach der Saison.“

Am Saison-Ende wird mit großer Wahrscheinlichkeit kein Titel präsentiert werden. Elf Punkte beträgt der Rückstand Arsenals auf Spitzenreiter Leicester City. Auch Erzrivale Tottenham ist auf sechs Zähler davongezogen. Der Tabellendritte muss eher nach hinten gucken. West Ham United als Fünfter ist nur drei Punkte entfernt. Nach 19 Champions-League-Teilnahmen in Serie droht die Europa League.

Nur die größten Arsenal-Optimisten glauben am Mittwoch an eine Chance beim Champions-League-Titelverteidiger aus Barcelona. „Die Saison ist noch nicht vorbei. Wir können es uns nicht leisten, nach Barcelona zu fahren und das Spiel abzuschenken“, erklärte Abwehrchef Mertesacker. „Wir müssen attackieren und das ist die einzige Möglichkeit.“

(dpa)

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