Kampf statt Euro-Glamour: FCA gegen 96 unter Druck

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Das Team von Markus Weinzierl trifft am Sonntag auf Hannover 96.Foto: Juan Flor/dpa
Epoch Times18. September 2015
Die Müdigkeit war Markus Weinzierl am Morgen nach der verpassten Überraschung in Bilbao anzusehen – für erholsamen Schlaf hat der Trainer des FC Augsburg in diesen Wochen der Ergebniskrise schlichtweg keine Zeit.

Das 1:3 beim baskischen Spitzenclub Athletic zum Start in die Europa League wurde noch in der Nacht vor dem Rückflug am Freitag analysiert und abgehakt, der Fokus ist wieder auf die Fußball-Bundesliga gerichtet. Bei aller Euphorie um die erste Europareise der Vereinsgeschichte müssen dort endlich Punkte her. Die nächste Chance bietet sich am Sonntag gegen

Statt Europacup-Glamour steht nun also wieder mühsamer Bundesligaalltag an. „Jetzt gilt es, den Kopf freizukriegen“, betonte Weinzierl. Bange werde ihm nach zuletzt fünf Pflichtspielen ohne Sieg aber nicht – die Auftritte seiner Schützlinge beim FC Bayern (1:2) und am Donnerstag im Baskenland stimmten ihn optimistisch. „Wenn wir jedes Mal so spielen wie in München und Bilbao, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder punkten“, meinte der Coach, dem auch nach der Niederlage immer wieder ein Lächeln über das Gesicht huschte. Auch für den Niederbayern war die Partie die erste auf internationaler Bühne: „Im Großen und Ganzen war es natürlich ein tolles Erlebnis.“

Daniel Baier berichtete von „Gänsehaut-Momenten“ im spektakulären Estadio de San Mameś – nach Lachen war ihm aber nicht zumute. „Im Endeffekt zählt, was auf der Anzeigetafel steht“, sagte der Profi und ergänzte leicht angesäuert: „Wir können uns nicht Woche für Woche hinstellen und sagen: Wir haben gut gespielt oder Chancen liegen gelassen oder der Schiedsrichter war Schuld.“

Der Mittelfeldspieler sprach das große Manko an: Während der FCA trotz vieler guter Chancen nur zum Führungstreffer durch Halil Altintop (15. Minute) kam, waren die Basken um Doppeltorschütze Aritz Aduriz (55./66.) einfach abgezockter. Markel Susaeta sorgte in der 90. Minute für den Endstand. „Wir wurden leider für jeden kleinen Fehler gnadenlos bestraft“, haderte Verteidiger Markus Feulner.

Ein Ende der aktuellen Offensiv-Misere ist nicht in Sicht, zumal Raul Bobadilla auch am Sonntag gegen Hannover ausfallen dürfte. Der Torjäger hatte vor dem Abflug nach Nordspanien im Training eine Kapselverletzung im Kniegelenk erlitten, wie Weinzierl berichtete. Und einen Knipser wie Aduriz haben die Schwaben einfach nicht im Team. „Das ist unser altes Problem“, sagte der Coach. In Bilbao hatte vor allem Alexander Esswein mehrere gute Torchancen ausgelassen.

Durch das 3:2 von Partizan Belgrad gegen den AZ Alkmaar sind die Augsburger nach einem Spieltag Schlusslicht der Vorrundengruppe L in der Europa League – viel wichtiger ist derzeit aber ohnehin das Klassement in der Bundesliga. Dort ist das Match gegen Hannover schon enorm wichtig, beide Mannschaften stehen bei einem Punkt aus vier Spielen, der Verlierer könnte auf den letzten Rang abrutschen.

„Wir müssen jetzt den Schalter umlegen“, forderte Feulner. Langsam haben die Augsburger keine Lust mehr, ständig zu guten Spielen mit schlechten Ergebnissen befragt zu werden. Gegen einen dreckigen Sieg hätten die Schwaben deshalb auch nichts einzuwenden.

(dpa)

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