Niederlage bei Hertha: Leverkusen stolpert im Endspurt

Im Berliner Regen verspielt Bayer Leverkusen seine gute Ausgangslage für eine erneute Champions-League-Teilnahme. Gegen die körperliche Präsenz von Hertha BSC hat die Werkself keine Mittel. Für die Königsklasse braucht Bayer nun ausgerechnet Hilfe der Berliner.
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Matheus Cunha (l) brachte die Hertha in Führung.Foto: Michael Sohn/AP/POOL/dpa/dpa
Epoch Times20. Juni 2020

Bayer Leverkusen hat im Kampf um einen Platz in der Königsklasse möglicherweise schon entscheidende Punkte liegen lassen.

Bei Hertha BSC verlor die Mannschaft von Trainer Peter Bosz am Samstag mit 0:2 (0:1) und braucht am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga nun ausgerechnet die Hilfe der Berliner bei deren Gastauftritt bei Borussia Mönchengladbach für das erneute Ticket für die Champions League.

Matheus Cunha (22. Minute) und Dodi Lukebakio (54.) erzielten im leeren Olympiastadion die Tore für die sehr kampfstarke und effiziente Hertha, die nach zuletzt drei Niederlagen wieder ein Erfolgserlebnis feiern konnte. Gegen Mainz 05 muss Leverkusen am kommenden Samstag nun in jedem Fall gewinnen, um Gladbach von Platz vier noch abzufangen. RB Leipzig ist als Dritter bereits entscheidend voraus.

Schon in zwei Wochen kommt Bayer dann wieder nach Berlin. Dann ist der Gegner im Pokalfinale der FC Bayern, die Aufgabe also deutlich schwerer. Sportdirektor Rudi Völler hatte schon vor dem Anpfiff im Sky-Interview anklingen lassen, dass der Cup-Sieg emotionaler wäre als die erneute Königsklassen-Qualifikation. Doch beide Ziele gelte es, im Blick zu halten.

Entsprechend offensiv begann Bayer im Berliner Regen. Kai Havertz (5.) und Kevin Volland (6.) hatten frühe Chancen. Hertha war um Ordnung bemüht. Der nach seiner Verletzungspause noch nicht 100 Prozent fitte Matheus Cunha stand dennoch in der Startformation. „Er kann immer eine Einzelaktion machen. Es ist die Frage, kann die Mannschaft jemand mit auffangen, der nicht alles zu hundert Prozent kann“, sagte Trainer Bruno Labbadia über den Brasilianer.

Nach einer Schrecksekunde mit schmerzender Brust nach einem Zusammenprall mit Leon Bailey (10.) zeigte Matheus Cunha seine Klasse. Exzellent von Krzysztof Piatek und Lukebakio bei einem Konter freigespielt, drosch er den Ball in den Winkel. Die überraschende Führung veränderte das Spiel. Leverkusen konnte keine Dominanz mehr aufbauen. Hertha stellte die Räume gut zu. Matheus Cunha hätte frei vor Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky (25.) sogar erhöhen können.

„Mit Herthas Führung wurde das Spiel gedreht. Das tun uns natürlich sehr weh“, sagte Bayers ehemaliger Nationalstürmer Stefan Kießling zur Halbzeit bei Sky. „Wir tun uns schwer, vorn durchzukommen.“ Das setzte sich auch in der zweiten Halbzeit fort. Hertha verkraftete auch einen weiteren Ausfall von Peter Pekarik (50.), der mit Verdacht auf eine Muskelverletzung im Oberschenkel raus musste. Kurz darauf erhöhte Lukebakio nach einem Hertha-Konter aus kurzer Distanz.

Bosz brachte Stürmer Lucas Alario für Abwehrmann Edmond Tapsoba, doch die Hertha-Defensive hielt trotz sichtbar schwindender Kräfte stand. Sinnbild für den großen Kampf war der überragende Jordan Torunarigha (76.), der den Ball kurz vor der Linie klärte und schmerzhaft ins eigene Tor rauschte. (dpa)



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