«Unglaubliches Glücksgefühl»: HSV jubelt

Karlsruhe (dpa) - Seine Nichtabstiegs-Party startete der Hamburger SV lautstark schon in der Kabine. Immer wieder schallte es: „Niemals 2. Liga!“ In einem dramatischen Relegations-Rückspiel hatte sich das Bundesliga-Gründungsmitglied mit viel…
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Die Hamburger Pierre-Michel Lasogga, Ivica Olic und Matthias Ostrzolek tanzen durch das Wildpark-Stadion.Foto: Daniel Naupold/dpa
Epoch Times2. Juni 2015
Seine Nichtabstiegs-Party startete der Hamburger SV lautstark schon in der Kabine. Immer wieder schallte es: „Niemals 2. Liga!“

In einem dramatischen Relegations-Rückspiel hatte sich das Bundesliga-Gründungsmitglied mit viel Glück sein Ticket für eine weitere Saison in der deutschen Eliteklasse gesichert und den tapfer kämpfenden Zweitligisten Karlsruher SC in tiefe Trauer gestürzt.

„Wir sind wahnsinnig enttäuscht. Eine schlimmere Dramaturgie kann man sich gar nicht ausdenken“, sagte KSC-Sportdirektor Jens Todt nach dem 1:2 (1:1,0:0) nach Verlängerung am Montagabend. „Fußball kann so schlimm sein, das ist gar nicht in Worte zu fassen.“

Reinhold Yabo, der die KSC-Führung erzielt hatte, versuchte es dennoch: „Wenn man das Gefühl messen könnte, wie es sich anfühlt, wenn das Herz herausgerissen wird, dann trifft es das gut. Wir sind am Boden zerstört, der Schmerz sitzt so tief.“

Die Hanseaten retteten sich hingegen wie schon in der Vorsaison auf den letzten Drücker und machten sich noch in der Nacht per Bus und Flieger auf den Weg zurück in die Heimat.

„Das ist ein unglaubliches Glücksgefühl“, sagte HSV-Coach Bruno Labbadia. „Es ist schwer, das alles in Worte zu fassen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Was sie unter dem Druck geleistet hat, ist gigantisch.“ Seine Leistung war es auch. Erst am 15. April hatte Labbadia seinen Retter-Job im Norden angetreten.

Nun musste er extrem zittern. Der eingewechselte Yabo hatte die Karlsruher mit seinem Treffer in der 78. Minute in Führung geschossen. Bis zur ersten Minute der Nachspielzeit durften die KSC-Fans nach dem 1:1 im Hinspiel dann vom Coup träumen. Da schoss aber Marcelo Diaz den HSV in die Verlängerung, ehe der eingewechselte Nicolai Müller (115.) alle Karlsruher Träume platzen ließ.

„Es ist unbeschreiblich schön“, schwärmte Müller vom Klassenverbleib. Kurz vor Schluss durfte er sich auch noch bei HSV-Keeper René Adler bedanken, der einen Handelfmeter von Rouwen Hennings (120.+3) parierte. „Das ist unglaublich für den ganzen Verein, die ganze Stadt“, sagte Kapitän Rafael van der Vaart.

In seinem letzten Pflichtspiel für die Hanseaten war auch er maßgeblich am Klassenverbleib beteiligt. Denn der Niederländer ließ Diaz beim Last-Minute-Freistoß den Vortritt. „Für mich war das die Aktion überhaupt“, lobte Sportchef Peter Knäbel.

(dpa)

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