Kovacs Plan mit «Rib & Rob»

Als «Rib & Rob» oder «Robbery» haben sie eine Ära beim FC Bayern geprägt, jetzt gehen Franck Ribéry und Arjen Robben in ihr vermutlich letztes Münchner Jahr. Ohne die WM-Teilnehmer stehen die Fan-Helden mehr denn je im Fokus. Trainer Kovac hat klare Erwartungen an sie.
Titelbild
Franck Ribery (l) und Arjen Robben beim Bayern-Training an der Säbener Straße.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times5. Juli 2018

Franck Ribéry fluchte und scherzte über Tore im Training, die Kommandos von Arjen Robben hallten laut über den Platz. Die Bayern-Leitfiguren waren beim ersten Mannschaftstraining unter Neu-Coach Niko Kovac mit vollem Engagement dabei.

In ihrer vermutlich letzten Saison in München wollen die beiden Stars vorangehen, bezeichnenderweise liefen sie schon beim Aufwärmen der Rumpftruppe an der Spitze. „Das sind Führungsfiguren, die die Jungen mitnehmen müssen. Die Jungen müssen aufschauen auf diese Vollprofis“, sagte Kovac.

In Abwesenheit der Münchner WM-Teilnehmer stehen die langjährigen Fan-Helden mehr denn je Fokus. Ribéry (35 Jahre) und Robben (34) wollen ihre Plätze gegen die junge Flügel-Garde Kingsley Coman und Serge Gnabry (beide 22) behaupten, ihr Publikum ein weiteres Jahr verzücken. Testspiele gegen klangvolle Gegner wie Paris Saint-Germain, Manchester City, Juventus Turin und Manchester United bieten schonmal die beste Möglichkeit zur Eigenwerbung.

Als „Rib & Rob“ oder „Robbery“ haben sie eine Ära beim Rekordmeister geprägt. „Das sind zwei Weltklassespieler, die Tolles geleistet haben in ihrer Karriere, gerade für den FC Bayern München. Sie bringen ein hohes Maß an Qualität mit und haben eine tolle Persönlichkeit“, rühmte Kovac die beiden großen Spieler mit dem großen Ego.

Die Startelf gehört zum Selbstverständnis der langjährigen Leistungsträger, ansonsten ist der Frust groß, Ärger programmiert. „Das sind impulsive Menschen“, sagte Kovac. Er habe dafür Verständnis, denn neben der deutschen Mentalität habe er das Kroatische in sich. „Ich weiß, wie die beiden denken und fühlen.“

Seit 2007 wirbelt Ribéry auf dem linken Flügel für die Münchner. 30 Millionen Euro bezahlten sie damals an Olympique Marseille. Den ehemaligen Real- und Chelsea-Spieler Robben ließen sich die Bayern rund 24 Millionen Euro kosten. Tricks, Tore und Titel sind seitdem garantiert. Höhepunkt der beiden Offensivspieler, die nach einem Kabinenkrach 2012 immer mehr zusammenfanden, war der Champions-League-Triumph 2013.

„Es freut mich, dass ich mit solchen Kapazitäten arbeiten kann“, sagte Kovac, der den Generationenwechsel auf dem Flügel moderieren muss. „Ich werde mit Sicherheit mit den beiden sprechen. Aber nicht in erster Linie dahingehend, dass ich sage, Ihr dürft nicht sauer sein, wenn ihr nicht dabei seid. Es geht darum, wie wichtig sie sind.“

Ihre Wichtigkeit wollen auch Coman und Gnabry unter Beweis stellen. Der bei der WM schwächelnde Thomas Müller ist ebenfalls ein Kandidat für die Außenposition, auch wenn er kein klassischer Flügelmann ist. Coman möchte wieder an die starken Leistungen von vor seinem Syndesmosebandriss aus dem Februar anknüpfen, der ihn das Saisonfinale und die WM-Option kostete. Nach einem Lehr-Leihjahr in Hoffenheim fühlt sich auch Gnabry bereit. „Wir brauchen alle Spieler“, sagte der U21-Europameister, den ein Muskelbündelriss der WM-Chancen beraubte. „Ich freue mich, viel zu lernen von den Jungs.“

Gnabry und Coman wurden trotz ihrer jungen Jahre schon von reichlich Verletzungen gestoppt. Bei Ribéry und bei Robben häufen sich mit zunehmenden Alter die Beschwerden. Gerade Robben fiel in der Vergangenheit oftmals in den entscheidenden Saisonphasen aus. „Das sind Jungs, die tagtäglich arbeiten, die teilweise auch zu viel arbeiten, habe ich mir sagen lassen“, sagte Kovac über die zwei Altstars.

Dass Musterprofi Robben seinen (Über-)Eifer unter dem neuen Coach reduziert, glaubt Kovac nicht. „Er ist jetzt 34 Jahre alt und ich werde nicht in einem halben Jahr seine Denk- und Handlungsweise ändern können“, sagte der Kroate. „Aber ich werde versuchen, ihm gewisse Sachen aus meiner Sicht zu erklären. Ich hoffe, dass er das eine oder andere auch annimmt.“ (dpa)



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