Ringer Ewald holt in Baku Silber – Ovtcharov stark

Baku (dpa) - Nach einem kuriosen Weiterkommen wegen der Prügelei zweier Gegner hat Marcel Ewald überraschend den größten Erfolg für die deutschen Ringer bei den Europaspielen gefeiert. Vor mehr als 6000 Fans musste sich der 31-Jährige aus…
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Der in blau kämpfende Marcel Ewald ringt im Viertelfinale mit Uladzislau Andrejeu.Foto: Sergey Dolzhenko/dpa
Epoch Times17. Juni 2015
Nach einem kuriosen Weiterkommen wegen der Prügelei zweier Gegner hat Marcel Ewald überraschend den größten Erfolg für die deutschen Ringer bei den Europaspielen gefeiert. Vor mehr als 6000 Fans musste sich der 31-Jährige aus Karlsruhe am Mittwoch in Baku seinem Finalgegner Wiktor Lebedew aus Russland klar geschlagen geben und holte Silber.

Ewald hatte seinen Viertelfinalkampf gegen Uladzislau Andrejeu schon verloren und eigentlich keine Chance mehr auf das Finale in der Freistil-Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm. Da sich der Weißrusse im Halbfinale jedoch auf der Matte mit dem Georgier Wladimir Chinchegaschwili schlug und beide disqualifiziert wurden, rückte Ewald nach und schaffte es auch noch in den Endkampf.

Nach der Absage von Topstar Timo Boll meisterten die Tischtennis-Asse um Dimitrij Ovtcharov am sechsten Wettkampftag locker ihre Auftakthürden. Die Volleyballerinnen feierten einen emotionalen Vorrunden-Sieg über ihren langjährigen Trainer Giovanni Guidetti und die Niederlande.

Ringer Ewald gewann nach seinem glücklichen Weiterkommen zunächst auch noch das anschließende Halbfinale gegen den Albanier Islam Islamaj souverän. Im Finale präsentierte er sich jedoch zu passiv gegen den haushohen Favoriten. „Es geht im Sport auch um Chancenverwertung“, sagte Jannis Zamanduridis, Sportdirektor im Deutschen Ringer-Bund. „Marcel hat sein Leben lang hart gearbeitet und nun das Glück des Tüchtigen, welches er konsequent genutzt hat.“ Für den DRV war es nach dreimal Bronze die insgesamt vierte Medaille bei den Europaspielen.

Andrejeu und Chinchegaschwili konnten in ihrem Duell nur vom Ringrichter getrennt werden. „Es war wie beim Boxen“, berichtete Zamanduridis. „Die Disqualifikation war völlig richtig.“ Die Turnierleitung verbannte die Übeltäter offiziell wegen „Brutalität während des Kampfes“.

Nach einem umkämpften ersten Satz setzte sich Ovtcharov souverän in vier Durchgängen gegen den Tschechen Dmitrij Prokopcov durch. Mit dem Achtelfinal-Einzug wahrte der Weltranglisten-Sechste die Chance durch den Turniersieg, das direkte Olympia-Ticket für Rio 2016 zu lösen. In der dritten Runde der Einzel-Konkurrenz trifft Ovtcharov auf den Franzosen Adrien Mattenet, den er im Team-Wettbewerb schlagen konnte.

„Ich bin sehr zufrieden“, sagte der topgesetzte 26-Jährige. Das erhoffte Traumfinale mit Timo Boll fällt nach der Absage des Rekord-Europameisters wegen einer Lebensmittelvergiftung allerdings aus. „Für das Turnier wäre es schon schön gewesen, wenn wir beide hätten dabei sein können“.

Die erfolgreichen DTTB-Damen aus dem Gold-Team schafften auch ihre Auftakthürden. Die an Nummer eins gesetzte Han Ying hielt die Russin Polina Michailowa mit 4:0 in Schach. Die deutsche Meisterin Petrissa Solja setzte sich mit 4:2 gegen die serbische Abwehrstrategin Anamarija Erdelji durch. „Ich will nicht nur mitspielen, sondern auch im Einzel Gold holen“, sagte die Berlinerin.

Die deutschen Volleyballerinnen feierten im Duell mit ihrem früheren langjährigen Coach Giovanni Guidetti den zweiten Sieg im dritten Vorrundenspiel und sind auf Viertelfinal-Kurs. Der Vize-Europameister setzte sich am Mittwoch gegen die Niederlande souverän mit 3:0 (25:13, 25:22, 25:23) durch. „Sie machen keinen Fehler, sie sind viel besser organisiert, es gibt einen großen Unterschied“, lobte Guidetti sein altes Team im Vergleich zur Oranje-Auswahl.

(dpa)

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