Schick mit Leverkusen gegen den Erzrivalen aus der Jugend

26,5 Millionen Euro hat sich Bayer Leverkusen vor der Saison Patrik Schick kosten lassen. Weil er anderthalb Monate verletzt war, konnte der Tscheche sein Potenzial bisher nur andeuten. Am heutigen Donnerstag steht für ihn aber ein ganz besonderes Spiel an.
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Leverkusens Trainer Bosz hofft gegen Slavia Prag auf die Fähigkeiten von Patrick Schick.Foto: Guido Kirchner/dpa/dpa
Epoch Times10. Dezember 2020

Er spielt als gebürtiger Prager gegen Prag, doch es sind nicht in erster Linie sentimentale Gefühle, die Patrik Schick vor dem letzten Europa-League-Gruppenspiel am heutigen Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) beschleichen.

Denn der Torjäger von Bayer Leverkusen ist bei Sparta Prag groß geworden, dem erbitterten Erzrivalen des Bayer-Gegners Slavia Prag. Und er hat auch für Slavias zweiten großen Rivalen Bohemians gespielt. „Das ist auf jeden Fall ein spezielles Spiel“, sagt Schick: „Ich bin schon immer ein Sparta-Anhänger gewesen. Da wird die Rivalität sicherlich hochkochen.“

In seiner Karriere ist er gegen Slavia kurioserweise noch sieglos, aber auch ungeschlagen. Nur zweimal mit Bohemians spielte der heute 24-Jährige gegen den aktuellen Meister seines Heimatlandes. Ein Spiel endete 2:2, das andere 0:0. Das Leverkusener Hinspiel in Prag verpasste Schick verletzungsbedingt. Bayer kassierte damals beim 0:1 die einzige Niederlage in bisher 16 Pflichtspielen dieser Saison.

Bei der Revanche wird es vor allem auf Schick ankommen. Der 26,5 Millionen Euro teure Sommerzugang der AS Rom, der im Vorjahr als Leihgabe für RB Leipzig in der Fußball-Bundesliga spielte, hat nach seiner anderthalbmonatigen Pause wegen eines Muskelfaserrisses zwar direkt mehr gespielt als erhofft. Und Trainer Peter Bosz sieht auch noch „ein Risiko“ bei ihm. Doch Vertreter Lucas Alario wird, so nach drei Spielen Zwangspause seine Knieprobleme ausgeheilt sind, maximal als Joker helfen und Schick im Laufe des Spiels ablösen können.

Also ruhen die Hoffnungen vor allem auf dem Tschechen, wenn Bayer heute nach dem Gruppensieg greift. Den will Bosz „unbedingt, für die Auslosung und für das gute Gefühl.“ Doch nach der Hinspielniederlage braucht Leverkusen gegen die punktgleichen Prager dafür einen Sieg. Und würde damit dann auch mindestens einen deutschen Europa-League-Rekord aufstellen. Denn schon die 17 bisher erzielten Treffer sind gemeinsam mit Werder Bremen (2009/10) und Eintracht Frankfurt (2018/19) die meisten, die je ein Bundesligist in der Gruppenphase erzielt hat. Um den internationalen Rekord des SSC Neapel einzustellen, müsste Bayer aber fünf Treffer erzielen.

Das wird auch mit Schick schwierig, der laut Bosz zwar richtig fit, aber noch nicht zu hundert Prozent ins Spiel integriert ist. „Wir haben das komplette Potenzial von Patrik noch nicht gesehen“, sagte der Trainer: „Aber wir wissen, welch guten Spieler wir geholt haben. Wenn er sich besser auf die Kollegen eingestellt hat und sie auf ihn, dann werden wir ihn erst richtig kennenlernen.“

So sieht es auch Schick selbst. „Ich bin in einen schon losgefahrenen Zug eingestiegen“, sagte er und bezog sich auf die gute Eingespieltheit des Teams: „Ich muss meine Kollegen noch ein bisschen kennenlernen. Aber es wird von Spiel zu Spiel besser.“ (dpa)



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