Team-Käpt’n Heidler im EM-Finale beim Hammerwurf

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Betty Heidler hat sich mit dem weitesten Wurf für das Finale qualifiziert.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times6. Juli 2016
Die Angst ist bei Betty Heidler auch kurz vor ihrem Karriereende nicht weniger geworden. „Beim Einwerfen lief es gar nicht gut. Ich war extrem nervös“, bekannte die 32 Jahre alte Hammerwerferin nach der erfolgreich gemeisterten Qualifikation bei der Leichtathletik-EM in Amsterdam.

Bereits mit dem ersten Wurf auf 71,46 Meter übertraf sie am Mittwoch die geforderte Weite von 70,00 Metern.

Für die Polizeihauptmeisterin aus Berlin war die Qualifikation bei großen Titelkämpfen immer eine Angstpartie – das Scheitern inbegriffen. Bei den Weltmeisterschaften 2005 und 2013 sowie bei der EM 2012 war jeweils in den Ausscheidungen Endstation.

Im Olympiastadion von Amsterdam war der Druck, die erste EM-Hürde erfolgreich zu nehmen, sogar noch um einiges größer: Betty Heidler ging nicht nur als erste deutsche Athletin in die Medaillenkämpfe, sondern auch als am Abend zuvor ernannter Team-Käpt’n. „Da wollte ich mir natürlich keine Blöße geben“, sagte die Weltmeisterin von 2007 und Europameisterin von 2010.

Außerdem will die für die LG Eintracht Frankfurt startende Athletin nicht vorzeitig abgeschrieben werden, obwohl sie ihren Rücktritt nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro längst angekündigt hat. „Ich bin nicht zum Spaß hier“, sagte Heidler. „Die Qualifikation hat gezeigt, dass ich immer noch hinter dem Erfolg her bin. Ich will zeigen, was ich drauf habe.“

Und dies könnten mit Blick auf die Olympischen Spiele im August in Rio de Janeiro auch gern mehr als die in diesem Jahr bisher geworfenen 75,46 Meter sein. „Ich will meine Saisonbestleistung verbessern und dann ist auch eine Medaille drin“, meinte Heidler zu den Aussichten im EM-Finale am Freitag. „Es ist ein Test für Rio.“

Gern würde sie bei ihren vierten und letzten Sommerspielen noch einmal den ganz großen Wurf machen. „Bei Olympia will ich alles geben, um zufrieden nach Hause zu fahren“, sagte Heidler. „Eine Medaille ist realistisch und ist mein Ziel, aber ich versteife mich nicht darauf. Ich möchte einen schönen Abschluss für mich finden.“

Dazu würde auch gehören, wenn sie mit einen der letzten Hammerwürfe ihres Lebens die 80-Meter-Marke doch noch übertreffen könnte. Mit den 79,42 Metern war Betty Heidler von 2011 bis 2014 Weltrekordlerin – doch weiter ging es danach nicht mehr. „Das ist immer noch aktuell und realistisch“, hofft sie insgeheim noch auf den großen Hammer zum Abschluss der Karriere. Bisher knackte nur die Polin Anita Wlodarcyk (81,88 Meter) die 80-Meter-Marke.

(dpa)


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