Vettel mit erster Hitze-Bestzeit in Bahrain

WM-Spitzenreiter Vettel deutet es an. Rivale Hamilton spielt aber nicht mit. Der erste Hitze-Zweikampf endet rein nach Zahlen mit klarem Vorteil für Vettel. Rauch aus dem überhitzten Auto von Räikkönen ist aber kein beruhigendes Zeichen für Ferrari.
Titelbild
Sebastian Vettel fuhr im ersten Training die Bestzeit.Foto: Luca Bruno/dpa
Epoch Times14. April 2017

Unter der sengenden Sonne von Bahrain sicherte sich Sebastian Vettel die erste Bestzeit vor dem nächsten WM-Duell mit Lewis Hamilton.

Fast zwei Sekunden war Vettel in seinem Ferrari am Freitag im Auftakttraining in der Wüste von Sakhir schneller als Hamilton. Nur Platz zehn für den Briten, der sich in seinem Mercedes offensichtlich noch nicht auf einen hitzigen Zweikampf einlassen wollte. Zu verschieden sind die Bedingungen, wenn es am Samstag in der Qualifikation um seine mögliche siebte Pole in Serie saisonübergreifend geht und am Sonntag im Rennen um den Sieg.

Platz 14 von Valtteri Bottas sprach ebenfalls für eine zurückhaltende Herangehensweise der Silberpfeile, selbst wenn Hamilton einen noch engeren Kampf schon prophezeit hatte. Immerhin kamen beide Mercedes aber soweit problemlos durch ihr Programm – im Gegensatz zu Ferrari. Nach nur sechs Runden auf dem Bahrain International Circuit war Schluss für Vettels Stallrivale Kimi Räikkönen. Der eigentlich Wärme liebende SF70H ließ den „Iceman“ im Stich – Überhitzung im Bereich des Turboladers.

Querfeldein stapfte Räikkönen über Sand und Gestein, ehe er von einem roten Roller zurück ins Fahrerlager gebracht wurde. Den Helm behielt der coole Finne dabei die ganze Zeit auf. Vettel wurde unterdessen von seinem Renningenieur in der Garage befragt. Offensichtlich machte sein Motor keine Probleme. Nachdem zunächst Hamilton lange Zeit die schnellste Runde gedreht hatte, übernahm Vettel auf den soften Reifen die Führung.

Die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen sicherten sich die Ränge hinter Vettel. Ricciardo will sich aber erst gar keinen Illusionen hingeben. In den kommenden Rennen würden Vettel und Hamilton, die vor dem dritten WM-Lauf punktgleich (43) an der Spitze liegen, viele weitere Zähler sammeln. „Und dann Byebye Titel“, sagte Ricciardo in Bahrain.

Nach den Endrücken von Australien – Vettel-Sieg vor Hamilton – und China – Hamilton-Sieg vor Vettel – machen die beiden meistdekorierten Piloten des aktuellen Fahrerfeldes den Titel und die Nachfolge des zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg unter sich aus. Selbst wenn sich Hamiltons neuer finnischer Kollege Bottas jetzt noch ganz und gar nicht geschlagen geben will. „Es ist noch zu früh zu sagen, dass nur zwei Fahrer um die Weltmeisterschaft kämpfen“, sagte der für Rosberg von Williams verpflichtete 27-Jährige. In der WM-Wertung belegt Bottas den vierten Platz mit 23 Punkten. Dritter ist Verstappen mit zwei Zählern mehr.

Ungeachtet der großen Zeitunterschiede zum Auftakt deutet auch in Bahrain vieles auf die Fortsetzung des Duells Vettel gegen Hamilton hin. Im klimatisierten Pressekonferenzraum schwante dem Briten am Tag vor dem ersten schweißtreibenden Training schon Böses. „Ich denke, die Lücke zwischen uns und Ferrari wird an diesem Wochenende noch kleiner sein.“ Er stelle sich „definitiv“ auf einen noch heißeren Zweikampf mit dem viermaligen Weltmeister aus Deutschland ein. Um die Strapazen in Bahrain zu verkraften, absolvierte Hamilton eigens ein paar deftige Strandläufe in Dubai.

Denn auch in der Qualifikation und im Rennen, die beide um 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ) in der abendlichen Dämmerung gestartet werden, wird es noch warm genug. Umso mehr wird es auch für Rückkehrer Pascal Wehrlein direkt ein echter Härtetest. Drei gebrochene Brustwirbel (Kompressionsfrakturen), dazu zwei gestauchte Wirbel vom Nacken abwärts zwangen den 22 Jahre alten Worndorfer zu einer Pause von zwei Rennen. In Bahrain stieg er erstmals seit dem Freien Training in Australien wieder in den Sauber-Rennwagen. Der Rückstand als 18. auf Vettel: 3,262 Sekunden. Landsmann Nico Hülkenberg kam im Renault auf Rang zwölf. (dpa)



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