Wellbrocks Olympia-Test mit Medaillenchance bei Schwimm-EM

Gut zwei Monate vor dem geplanten Olympia-Start will Deutschlands Top-Schwimmer bei der EM eine seltene Chance nutzen. Der Großteil der deutschen Becken-Elite verzichtet in Ungarn auf einen Start.
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Für Schwimmer Florian Wellbrock ist die EM Formcheck und Medaillenchance zugleich.Foto: Bernd Thissen/dpa/dpa
Epoch Times7. Mai 2021

Für Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock ist es der große Olympia-Härtetest im Freiwasser, für Brustschwimmer Marco Koch ein willkommener Formcheck auf internationalem Niveau.

Bei der Europameisterschaft in Budapest kämpfen von diesem Montag an Beckenschwimmer, Freiwasser-Asse, Wasserspringer und Synchronschwimmerinnen um Medaillen. Die Wettkämpfe an der Donau sind für die deutschen Sportler Chance und Herausforderung zugleich: Einerseits sind sie in Zeiten mit coronabedingt nur wenigen Wettkämpfen eine gute internationale Vergleichsmöglichkeit. Andererseits passen sie gut zwei Monate vor den Sommerspielen oft nicht ins Vorbereitungskonzept.

Titel-Hoffnungsträger Wellbrock hat für sich den passenden Kompromiss gefunden. Der 23-Jährige will als Zehn-Kilometer-Weltmeister im Lupa-See starten, die Becken-Wettbewerbe unter dem Dach der Duna Arena lässt er aus.

Im Freiwasser, wo es neben der eigenen Zeit auch auf das Durchsetzungsvermögen im direkten Duell ankommt, ist Rennpraxis enorm wichtig. Dementsprechend nutzen auch Wellbrocks starke Gegner wie der WM-Zweite Marc-Antoine Olivier aus Frankreich und der Italiener Gregorio Paltrinieri die Chance zum Kräftemessen. Vom Deutschen Schwimm-Verband sind in Leonie Beck und Rob Muffels zwei weitere Olympia-Starter dabei. Finnia Wunram sagte kurzfristig ab. „Budapest ermöglicht uns eine wichtige Standort-Überprüfung, bevor es in die Vorbereitungsphase für Tokio geht“, sagte Beckenschwimm-Teamchef Bernd Berkhahn, der Wellbrock in Magdeburg trainiert.

Im Becken verzichten dagegen wie Wellbrock auch die meisten anderen DSV-Topathleten auf einen EM-Start – der frühere Weltmeister Marco Koch ist da eine Ausnahme. Im 22-köpfigen Team stehen gleich zehn Sportlerinnen und Sportler, für die das Event das erste Großereignis auf der Langbahn ist.

„Es ist wichtig, dass unsere jungen Leute mit Blick auf die übernächsten Olympischen Spiele 2024 in Paris diese internationale Erfahrung sammeln“, sagte Teamcoach Hannes Vitense. „Die Europameisterschaften sind dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit.“ Da andere Nationen bei der EM ihre finale Olympia-Qualifikation austragen, bekommen es die Schwimmer mit etablierten Gegnern zu tun.

Auf solche treffen auch die Wasserspringer, für die nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation in Tokio direkt die Weiterreise nach Ungarn anstand. Dort will das Team um Rekordeuropameister Patrick Hausding um die Medaillen mitkämpfen und weiter an der Form für die Olympischen Spiele feilen.

Spannend wird zudem der Auftritt der deutschen Synchronschwimmerinnen. Das neue Duett Marlene Bojer und Michelle Zimmer will sich zunächst an der Donau auf internationaler Bühne gut präsentieren und sich im Juni in Barcelona dann das Olympia-Ticket sichern. Zuletzt war Deutschland 1992 im Synchronschwimmen beim Ringe-Spektakel vertreten. (dpa)



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