Zahl der Schwimmbäder seit 2000 um ein Zehntel gesunken

In Deutschland wurde seit dem Jahr 2000 jedes zehnte Schwimmbad geschlossen, es gebe noch etwa 2275 Hallen-, 2700 Frei- und 1000 Schulschwimmbäder.
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In Deutschland nimmt die Zahl der Schwimmbäder ab - den Städten und Kommunen fehlt das Geld.Foto: iStock
Epoch Times29. Juli 2018

In Deutschland ist seit dem Jahr 2000 jedes zehnte Schwimmbad geschlossen worden. Von den damals 6716 Bädern seien nur noch rund 6000 übrig, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen.

Es gebe noch etwa 2275 Hallen-, 2700 Frei- und 1000 Schulschwimmbäder. Die Gesellschaft hatte im vergangenen Jahr mit anderen Verbänden eine „Bäderallianz“ gegründet, die Bund, Länder und Kommunen zu mehr Engagement für die Bäder bewegen soll.

Der Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Roland Schäfer (SPD), forderte eine stärkere Beteiligung des Bundes an der Finanzierung. „Der Bund erwartet ja auch, dass Kinder richtig schwimmen lernen und die Menschen Sport treiben“, sagte er der Zeitung.

Schwimmbäder sind Sache der Städte und Kommunen

Die Gesellschaft hat im vergangenen Jahr mit anderen Verbänden eine „Bäderallianz“ gegründet. Um Deutschlands Schwimmbäder zu erhalten, wirbt sie für einen „Masterplan“, der von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden soll. Vorbild ist der „Goldene Plan“ der Deutschen Olympischen Gesellschaft von 1959, mit dem in den 1960er Jahren Tausende Sportstätten in Deutschland geschaffen wurden.

Die Bundesregierung sieht den Erhalt der Bäder aber als Aufgabe der Länder sowie der Städte und Gemeinden. Die Länder seien „aufgerufen, die Kommunen bei der Erhaltung der sozialen Infrastruktur zu unterstützen und tun dies auch mit eigenen Programmen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Marco Wanderwitz (CDU) der FAS.

Wanderwitz wies zudem auf Förderangebote hin, mit denen der Bund die Kommunen bereits unterstütze, darunter das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Dafür sind im Bundeshaushalt 2018 100 Millionen Euro vorgesehen, davon 30 Millionen für die Sanierung von Schwimmhallen und Freibädern.

Sportpolitiker der Regierungsparteien halten das nicht für ausreichend. Bundesfinanzminister Olaf Scholz solle „ein zusätzliches Sanierungsprogramm auflegen, das eine anteilige Förderung gewährleistet“, forderte etwa der sportpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag Eberhard Gienger gegenüber der FAS.

Der sportpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Detlev Pilger sagte der Zeitung, seine Partei werde sich „in den kommenden Haushaltsverhandlungen gegen den Widerstand des Koalitionspartners für ein langjähriges Programm einsetzen, welches nicht nur einzelne Projekte mit wenigen Mitteln unterstützt, sondern welches flächendeckend in ganz Deutschland greift“.

Der Bund sollte sich mehr beteiligen

Auch der Erste Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Roland Schäfer von der SPD hält eine stärkere Beteiligung des Bundes an der Finanzierung für sinnvoll.

„Der Bund erwartet ja auch, dass Kinder richtig schwimmen lernen und die Menschen Sport treiben.“ Wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung sei momentan genug Geld auf Bundesebene vorhanden.

Bevor über Steuersenkungen gesprochen werde, solle lieber in kommunale Infrastruktur investiert werden. „Dazu gehören auch Schwimmbäder.“ Solche Investitionen seien nachhaltig und würden Deutschland als Standort attraktiver machen. (dts)

(afp/dts)



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